National-Bank: Tristesse in Europa, gute Nachrichten aus China
Die gute Nachricht des Tages kommt zweifelsfrei aus China. Die Schätzung des HSBC Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe übertraf mit 52 Punkten die Erwartungen um einen Punkt. Damit ist gleichzeitig der höchste Stand seit 18 Monaten erreicht worden. Das produzierende Gewerbe dürfte seine Schwächephase also tatsächlich überwunden haben. Das wird man von den europäischen Vorabschätzungen leider nicht behaupten können, denn auch hierzulande werden die Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe veröffentlicht. Die Erwartungen scheinen insgesamt etwas zu optimistisch zu sein, denn der Ostukrainekonflikt mit den Sanktionen dürfte die Stimmung eingetrübt haben. Besonders deutlich sollte sich das "eigentlich" in Deutschland bemerkbar gemacht haben. Hierzulande gibt es aber noch weitere Themen, die der Stimmung der Unternehmer nicht unbedingt zuträglich sein dürften, wie z. B. die Lohnabschlüsse, Mindestlohn usw. Am Nachmittag werden insbesondere die Daten zum US-Immobilienmarkt von Interesse sein. Hier dürfte es erneut Zeichen der Stabilisierung geben.
Der IWF hat die Prognose für das Wirtschaftswachstum der USA im laufenden Jahr im Zuge der sogenannten Level IV-Konsultationen von 2 auf 1,7% reduziert, was insbesondere dem schwachen Q1 geschuldet ist. Insgesamt beurteilt der IWF die Perspektiven des Landes jedoch positiv. Außerdem wird der IWF heute den aktualisierten World Economic Outlook vorlegen. Man darf gespannt sein, ob es noch weitere Anpassungen der Wachstumsprognosen geben wird und wie der Währungsfonds die Situation in Asien beurteilt.
Durch die weiter anhaltenden geopolitischen Risiken bleiben US-Treasuries und Bundesanleihen gesucht. Daran kann auch die gut laufende US-Berichtssaison bislang wenig ändern. Die Investoren bleiben zurückhaltend. Politische Lösungen zeichnen sich nirgendwo ab. Vielmehr stehen die Zeichen immer noch auf Verschärfung der Konflikte. Es gibt zwar immer wieder Versuche, die jeweils beteiligten Parteien zum Einlenken zu bewegen. Erfolgreich war bisher aber keiner der Versuche.
Gegen Abend steht die Aufstockung der 10jährigen US-TIPS an. Das sollte vergleichsweise problemlos verlaufen, denn trotz der jüngsten US-Konsumentenpreise dürfte Inflationsabsicherung wieder gesucht sein.
Der Bund Future sollte wenig verändert in den Handelstag starten und sich danach zwischen 147,80 und 148,85 bewegen. Die Rendite der 10jährigen Treasuries dürfte zwischen 2,42 und 2,55 % liegen.