National-Bank: US-Konsumentenpreise im Rahmen der Erwartungen
Die US-Verbraucherpreise fielen gestern im Rahmen der Prognosen aus. Die Kernrate stieg sogar etwas langsamer an, als es erwartet worden war. Die Marktteilnehmer nahmen das zur Kenntnis, und einige hoffen nun darauf, dass sich die Fed noch lange Zeit mit einer Leitzinserhöhung lassen wird. Ansonsten gab es gestern wenig Neues. Der US-Immobilienmarkt sendete ein paar Lebenszeichen, ohne dass das entscheidenden Einfluss auf die Märkte hatte. Die geopolitische Situation ist weiterhin sehr verfahren. Politische Lösungen für die Konflikte in der Ostukraine, im Nahen und Mittleren Osten zeichnen sich nach wie vor nicht ab. Die EU hat weitere Sanktionen gegen Russland vorbereitet. Mit der Umsetzung zögert die Politik trotz des Drängens aus den USA jedoch. Die konjunkturellen Auswirkungen für den Euroraum werden gefürchtet. Schließlich droht der gerade begonnene Aufschwung schon wieder stecken zu bleiben. Das möchte man sicher nicht riskieren, denn Wachstum tut unbedingt Not. Dazu reicht schon allein ein Blick auf die jüngsten Daten von Eurostat zur Entwicklung der Verschuldung gemessen am BIP. Die Informationen sind ernüchternd, denn nur ganz wenige Länder haben es tatsächlich geschafft, ihre Schuldenquote zu reduzieren. Die überwiegende Mehrheit hat wieder zugelegt. Dabei hat allenfalls die Dynamik der Zunahme der Verschuldungsquote etwas abgenommen. Das macht der Politik hoffentlich sehr deutlich, dass es noch reichlich Hausaufgaben gibt und dass es derzeit nicht darum gehen kann, die fiskalische Disziplin zu reduzieren. Zugleich muss Wachstum her. Das wird am besten durch Wettbewerbsfähigkeit erreicht, was die Durchführung von Strukturreformen notwendig macht. Da zögern aber die meisten Regierungen bekanntlich immer noch oder schon wieder. Die Politik sollte in Anbetracht der Quoten froh über das niedrige Zinsniveau sein. Dank EZB wird das auch noch anhalten. Doch kommt es irgendwann zu einer Zinswende, werden allein die zu refinanzierenden Volumina die Haushalte massiv belasten. Die europäische Schuldenkrise ist also längst noch nicht vorbei.
Datenseitig gibt es heute kaum zählbares. Am meisten Aufmerksamkeit wird vermutlich dem Verbrauchvertrauensindex gewidmet werden. Einfluss auf die Marktentwicklung dürfte er jedoch kaum haben. Fortschritte hinsichtlich politischer Lösungen bei den geopolitischen Konflikten sind ebenfalls nicht absehbar. Dementsprechend dürften Bundesanleihen und US-Treasuries nach wie vor gut gestützt sein. Vielleicht schauen die Marktakteure einmal auf die Berichtssaison, die bislang ganz gut verlaufen ist. Die Gewinne steigen allerdings immer noch nur langsam.
Der Bund Future dürfte heute Morgen behauptet in den Tag starten und sich danach zwischen 147,65 und 148,70 bewegen. Die Rendite der 10jährigen Treasuries dürfte zwischen 2,42 und 2,55 % liegen.