Gazprom: Die Ukraine-Krise verschärft sich nach gescheiterten Verhandlungen
Die Verhandlungen um Gaslieferungen, Gaspreise und ausstehende Rechnungen zwischen Russland und Gazprom auf der einen Seite und der Ukraine auf der anderen Seite haben zu keinen Ergebnissen geführt. Die Gespräche sind gescheitert – und werden kurzfristig wohl auch nicht mehr neu aufgenommen. Gazprom-Vertreter sehen kaum Chancen, dass man sich noch einmal zu Verhandlungen treffen werde. Das verschärft die vorhandenen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine weiter, insbesondere nach dem jüngsten Abschuss eines ukrainischen Militärflugzeugs. Die EU versucht weiterhin, die beiden osteuropäischen Länder zu Verhandlungen und einer Einigung zu bewegen.
Ausstehende Zahlungen für Gaslieferungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro hat die Ukraine nicht beglichen, eine Zahlungsfrist hierfür ist am Montagmorgen ausgelaufen. Man werde daher nur noch gegen Vorkasse Gas liefern, heißt es aus Russland zu den gescheiterten Verhandlungen und der ausgebliebenen Zahlung. Gazprom versucht nun, über internationale Schiedsgerichte weiteren Druck auf die Ukraine auszuüben. Zudem befürchten Experten, dass auch die Gasversorgung in der Europäischen Union leiden könnte, die zu etwa einem Drittel per Transit über Pipelines in der Ukraine geht – die ukrainische Naftogaz muss laut Vertrag dieses Gas auch weiterhin in Richtung EU durchleiten. Allerdings federn die warmen Temperaturen in Europa mögliche Auswirkungen derzeit stark ab, zudem sollen die Gasspeicher gut gefüllt sein.
Der Aktienkurs von Gazprom reagiert am Montagvormittag moderat auf das erwartete Scheitern der Verhanldungen. Eine Unterstützung bei 6,10 Euro hält am Morgen den Bären Stand, von hier aus kann sich der Gazprom-Aktienkurs erholen. Gegen 10:48 Uhr notiert die Aktie im XETRA-Handel bei 6,15 Euro mit 0,52 Prozent leicht im Minus.