C.A.T. oil: An Gazprom-Gerücht nichts dran – Goldman Sachs sieht großes Potenzial
Die tiefen politischen Gräben in der Ukraine-Krise, zwischen Russland und dem Westen haben den Aktienkurs von C.A.T. oil massiv belastet. Doch der Titel kämpft sich aus dem Tief und der Konzern hat jüngst gute News gebracht – so gut, dass Goldman Sachs der Kursziel für die Aktie auf 25,80 Euro anhebt und damit massives Kurspotenzial sieht – aktuell notiert der Aktienkurs von C.A.T. oil bei 18,90 Euro. Die 4investors-Redaktion hat sich mit Konzernchef Manfred Kastner über die aktuelle Lage unterhalten.
www.4investors.de: Der Aktienkurs von C.A.T. oil hat nach den Meldungen über den Gasliefervertrag zwischen China und Russland sowie Gazprom stark zugelegt. Wie könnten Sie möglicherweise von dem Deal profitieren?
Kastner: Mit dem Gasliefervertrag diversifiziert Russland sein Kundenportfolio als größter Produzent weltweit. Auf uns hat dies keine unmittelbare Auswirkung, da wir eher auf Öl ausgerichtet sind, das in Russland im Gegensatz zu Gas schon alleine aufgrund der komplexeren Formationen nicht so einfach zu erschließen ist. Und wenn es dann noch um schwierige geologische Rahmenbedingungen geht, kommen unsere Kunden gerne auf uns zu.
www.4investors.de: Mit welchen Konsequenzen rechnen Sie für die Lieferungen an den Westen und die Investitionen von Gazprom in die eigene Förderung? Kann Gazprom die Lieferverpflichtungen gegenüber China aus den aktuellen Kapazitäten bedienen?
Kastner: Der Westen wird auch zukünftig Gas benötigen und Russland wird vermutlich auch weiterhin interessiert sein, bestehende Lieferbeziehungen aufrecht zu erhalten. Handel verbindet und überbrückt geopolitische Unstimmigkeiten. Und wenn Gazprom einen Vertrag abschließt, werden sie auch dafür sorgen, diesen zu erfüllen.
www.4investors.de: Der Ukraine-Konflikt, der den Aktienkurs von C.A.T. oil zuvor stark belastet hat, schwelt unterdessen weiter. Für die Aktie scheint er mittlerweile nur noch ein kleines Problem zu sein. Wie bewerten Sie den Kursrutsch der vergangenen Monate?
Kastner: Volatilität von Aktien aufgrund externer Faktoren ist nichts Ungewöhnliches. Dies gilt für alle gelisteten Unternehmen und bietet meist auch gute Kaufgelegenheiten. Wichtig dabei ist, das jeweilige Unternehmen und die Chancen und Risiken sorgfältig zu analysieren. C.A.T. oil setzt seinen Wachstumskurs auch 2014 konsequent fort. Dies haben wir im ersten Quartal bewiesen. Wir sind sowohl operativ als auch finanziell bestens aufgestellt und haben auch seit mehr als 20 Jahren bewiesen, dass wir solche Herausforderungen bestmöglich meistern.
www.4investors.de: Bei unserem letzten Interview am 22. März haben Sie betont, dass das Geschäft trotz der Ukraine-Krise und der drohenden Sanktionen gegen Russland wie geplant laufe. Wie haben sich die vergangenen rund zwei Monate entwickelt? Spüren Sie heute Auswirkungen?
Kastner: Die Geschäfte laufen unverändert nach Plan – ebenso wie die Umsetzung unseres Investitionsprogramms für 2014 bis 2016 in Höhe von 390 Millionen Euro. Davon werden wir 135 Millionen Euro im laufenden Jahr investieren und unsere Kapazitäten um eine Fracking Flotte, vier Sidetracking und sechs Drilling Bohrtürme aufstocken. Auch hier liegen wir voll im Plan. Und auch die Tatsache, dass wir im Rahmen der Q1-Ergebnisse trotz widriger Witterungsbedingungen und des schwachen Rubels unsere Guidance bestätigt haben, zeigt, dass wir für 2014 weiter zuversichtlich sind!
Übernahme von C.A.T. oil durch Gazprom? „ Nichts – lediglich Gerüchte“
www.4investors.de: Die Rubel-Schwäche hatte Ihnen zuletzt Sorgen gemacht, Sie müssten gegebenenfalls Pläne anpassen, wenn sich die Schwäche fortsetze. Was hat sich hier zwischenzeitlich getan?
Kastner: Wir haben unserer Planung einen Rubel/Euro Wechselkurs von 48 unterstellt. Dieser lag zwischenzeitlich schon über 50, aktuell liegt er in etwa bei 46,5. Wir beobachten die Situation sehr genau, haben allerdings, wie bereits erwähnt, unseren Ausblick für das Jahr soeben erst bestätigt.
www.4investors.de: Wie sehr könnte C.A.T. oil eine lange Verschlechterung der Beziehungen zwischen der EU und damit auch ihrem Heimatland Österreich und Russland beeinträchtigen?
Kastner: Spekulationen bringen hier wenig. Unsere Geschäfte laufen nach Plan und auch jüngste politische Ereignisse könnten zu einer Entspannung beitragen.
www.4investors.de: Vor wenigen Tagen hat es erneut Übernahmegerüchte um C.A.T. oil gegeben, dieses Mal stand Gazprom im Fokus. Was ist an den Gerüchten Substantielles dran?
Kastner: Ganz einfach: Nichts – lediglich Gerüchte.