Nord LB: US-Markit PMI - Ein weiteres Signal für ein solides Wachstum!
Das in London ansässige Institut Markit hat soeben aktuelle Zahlen zur Entwicklung des Markit PMI Manufacturing für die USA veröffentlicht. Der unserer Auffassung nach zunehmend wichtiger werdende Stimmungsindikator hat sich im April bei 55,4 Punkten kaum verändert präsentiert. Mit einem Wert von deutlich über 50 Punkten wird von den befragten Einkaufsmanagern damit ein weiter dynamisches Wachstum der Wirtschaftsaktivität in der US-Industrie signalisiert.
Diese Nachricht passt in das Bild, welches der bereits vorliegende Stimmungsindikator der Federal Reserve aus Philadelphia mit einem Anstieg von 9,0 auf 16,6 Punkten gezeichnet hatte. Damit stehen die Zeichen gut, dass auch der wichtigste Stimmungsindikator der USA – der ISM PMI – bei der Veröffentlichung am 1. Mai auf hohem Niveau notieren wird. Die witterungsbedingte Schwächephase, die auch in der Unternehmensstimmung zwischenzeitlich ihren Niederschlag fand, ist mit dem Beginn des Frühlings vorüber. Langfristig betrachtet geht mit einem Markit PMI bei knapp über 55 Punkten ein BIP-Wachstum von etwa 2,5% Y/Y einher.
Der erst seit einiger Zeit erhobene und veröffentlichte Markit PMI erweist sich bei einer ökonometrischen Analyse als ein recht guter Schätzer für die zu erwartende Tendenz des erst in einer Woche zur Bekanntgabe anstehenden ISM PMI. Sogar gegenüber dem bisher besten vorlaufenden Indikator – dem Philadelphia-Index – liefert er einen etwas höheren Erklärungsgehalt für den ISM PMI. Insofern dürfte auch der Markit PMI verstärkt in den Blickpunkt der Marktteilnehmer geraten, was schon an der zunehmenden Anzahl an Analysten abzulesen ist, die an der Bloomberg-Umfrage teilnehmen. Wir können uns den Markit PMI perspektivisch als einen weiteren wichtigen Impulsgeber für die Kapitalmärkte vorstellen – noch ist es aber nicht so weit.
Die heutige sogenannte vorläufige Veröffentlichung beruht auf etwa 85% bis 90% der eingegangenen Antworten der mehr als 600 befragten US-Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe. Die endgültigen Zahlen (für den Berichtsmonat April) werden traditionell am ersten Werktag des Monats 15 Minuten vor der Veröffentlichung der Zahlen zum ISM PMI bekannt gegeben.
Nachdem am Vormittag der deutsche sowie der europäische Einkaufsmanagerindex ein zunehmend positives Bild der wirtschaftlichen Lage diesseits des Atlantiks vermittelten, kam von jenseits des Atlantiks ein ebenfalls solider Wert. Der im Tagesverlauf unter Druck geratene US-Dollar erhielt nach der Nachricht vom amerikanischen Markit nur minimalen Rückenwind.
Fazit:
Der Markit PMI Manufacturing für die USA bleibt auf einem anhaltend hohen Niveau. Mit 55,4 Punkten wird ein unverändert kräftiger Zuwachs der Wirtschaftsaktivität in der US-Industrie signalisiert. Zusammen mit der positiv ausgefallenen regionalen Stimmungsumfrage aus Philadelphia stehen die Zeichen gut, dass auch der nationale ISM PMI eine erfreuliche Tendenz aufzeigen wird. Die witterungsbedingte konjunkturelle Schwächephase in den USA ist mit dem Frühlingsbeginn beendet. Der heutige „Einkaufsmanagertag“ lieferte somit insgesamt erfreulich gute PMIs aus Deutschland und der Eurozone am Vormittag sowie einen soliden Wert aus den USA am Nachmittag.