Air Berlin Aktie: Alles nur Spekulationen?
Interessante Kursbewegungen sind derzeit bei der Aktie von Air Berlin zu beobachten. Nach dem jüngsten Kursabsturz von 2,43 Euro auf Donnerstag erreichte 1,62 Euro kann der Aktienkurs der stark kriselnden Luftfahrtgesellschaft wieder massivere Gewinne verbuchen. Gestern bereits ging es bis auf 1,69 Euro nach oben und nur minimal unter dem Tageshoch aus dem Handel. Heute setzt sich die Kurserholung fort, der Aktienkurs von Air Berlin springt am Mittwochvormittag bis auf knapp 1,92 Euro, bevor Gewinnmitnahmen das Papier wieder drücken. Gegen 11:23 Uhr notiert die Aktie von Air Berlin bei 1,807 Euro mit 7,3 Prozent im Plus, während es am Gesamtmarkt uneinheitlich zugeht.
Charttechnisch ist die Bewegung spannend, denn der Aktienkurs des Berliner Konzerns hat eine wichtige Supportzone oberhalb von 1,61 Euro klar bestätigt. Das befeuert Rückkäufe nach den deutlichen Verlusten, die seit dem 20. März angelaufen sind. Kleinere, aber kurzfristig wichtige charttechnische Hürden bei 1,69/1,71 Euro und um 1,75/1,80 Euro wurden überwunden und sind nun als Supportzonen anzusehen.
Nachrichten sind mit dem Anstieg übrigens nicht verbunden – zumindest bisher. Immer noch offen ist, wie es mit der finanziell stark angeschlagenen Airline weiter geht. Noch in diesem Monat will Air Berlin die Bilanz für 2013 vorlegen. Dafür aber muss man wissen, wie es finanziell weiter geht. Zuletzt hatten sich die Spekulationen um Air Berlin überschlagen, von hanebüchenen Übernahmefantasien bis hin zu einem wesentlich realistischeren Delisting der Aktie und einem damit verbundenen „Going Private“ war alles zu lesen. Ebenso ein Zusammenschluss mit Alitalia unter Etihad-Führung – doch auch diese Verhandlungen sind laut letzten Medienberichten alles andere als abgeschlossen.
Air Berlin will Bilanz noch im April vorlegen
Wird die Bilanz in den kommenden Tagen vorgelegt, müsste in den Fragen zur Zukunft von Air Berlin zumindest einigermaßen Klarheit herrschen. Dazu gehört auch, was die EU-Behörden in Brüssel zu einer möglichen beherrschenden Stellung des Großaktionärs Etihad sagen – der hält zwar weniger als 30 Prozent der Air-Berlin-Aktien, ohne die finanzielle Hilfe der Airline aus Abu Dhabi dürften die Schwierigkeiten der Berliner aber bereits weitaus größer als ohnehin schon sein. Kommt die EU zu dem Schluss, dass Etihad eine beherrschende Stellung bei Air Berlin hat, wird es gefährlich für die Betriebserlaubnis der Berliner und Deutschland könnte ein Vertragsverletzungsverfahren seitens Brüssel drohen.
Spätestens vor diesem Hintergrund werden die Gewinne, die seit Donnerstag aufgetreten sind, interessant. Derweil dreht Air Berlin noch Warteschleifen, mit der Aktie könnte in nächster Zeit stark spekuliert werden.