National-Bank - Ukraine-Konflikt: Hoffen auf Ergebnisse des Genfer Gipfels
Die Nachrichten aus den USA fielen gestern erneut ermutigend aus. Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung legten im März mehr als erwartet zu. Auch der Immobilienmarkt zeigt sich robust, obwohl die Daten leicht unterhalb der Erwartungen ausfielen. Dem Beige Book ist zu entnehmen, dass es in den meisten Fed-Distrikten wirtschaftlich aufwärts geht und diese Bewegung nun am Arbeitsmarkt ankommt. Das passt insgesamt gut zu den Aussagen der Fed-Chefin, die den Fokus gestern eher auf die Risiken der niedrigen Inflationsraten legte. Der Arbeitsmarkt würde sich hingegen ordentlich entwickeln. Mit dem Fokus auf Preisdaten hat sich Janet Yellen zugleich die Rechtfertigung zu Recht gelegt, mit der man die Leitzinsen weiterhin auf dem niedrigen Niveau lassen kann, obwohl die US-Wirtschaft den Wintereinbruch endlich überwunden hat. Am Tapering-Kurs wird jedoch festgehalten. Für die Marktakteure sind das gute Nachrichten. Es wird zwar aller Voraussicht nach weniger neue Liquidität zur Verfügung gestellt. Die Refinanzierung bleibt hingegen günstig. An Konjunkturdaten ist insbesondere der Phili Fed Indikator zu beachten. Hier sollte sich eine ordentliche Verbesserung eingestellt haben.
Immerhin ist das Vierer-Gespräch zur Ukraine in Genf nicht abgesagt worden, so dass die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung bleibt. Dass es tatsächlich zu Fortschritten kommen wird, ist nach der aktuellen Gemengelage kaum zu erwarten. Als Erfolg wäre es schon zu werten, wenn man sich auf eine Agenda für weitere Gespräche einigt. Nach Ostern dürften dann aber sehr wahrscheinlich weitere Sanktionen gegen Russland vom Westen verhängt werden, um den Druck zu erhöhen. Russland scheint die Auswirkungen der Sanktionen inzwischen tatsächlich zu spüren. Ob das jedoch ausreichen wird, um das Land zum Einlenken zu bewegen, muss zum heutigen Zeitpunkt bezweifelt werden. Wie wirksam die Sanktionen sind, wird auch davon abhängen, wie sich China verhalten wird. Die Belastung für den Euroraum könnte sich hingegen in den kommenden Wochen durchaus fortsetzen.
Die Primärmarktaktivitäten von Frankreich spielen keine Rolle. Am Nachmittag wird das US-Treasury mit der Emission von 5jährigen TIPS aktiv. Nach den Aussagen zur Inflationsentwicklung der Fed-Chefin dürfte sich die Nachfrage nach den TIPS wohl in engen Grenzen halten.
Der Bund Future sollte heute kaum verändert in den Tag starten. Im weiteren Tagesverlauf dürfte er zwischen 143,65 und 143,70 schwanken, wobei gegen Handelsschuss durchaus Gewinnmitnahmen wahrscheinlich sind. In das lange Wochenende wird kaum jemand mit größeren Positionen gehen, da die Situation in der Ukraine weiterhin unklar bleiben wird. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,58 und 2,70 % liegen.