Nord LB: US-Industrieproduktion - Nach dem Winter nimmt Konjunktur an Fahrt auf!
Soeben wurden die offiziellen Zahlen zur Entwicklung der US-Industrieproduktion gemeldet. Im Berichtsmonat März zog die Gesamtrate erneut an – diesmal um 0,7% M/M. Die Produktion allein im verarbeitenden Sektor (ohne Kraftwerke und Bergbau) legte um 0,5% M/M zu. Bei den Ausrüstungsinvestitionen wurde ein Anstieg von 0,5% M/M gemeldet – der zweite in Folge. Die Kapazitätsauslastung liegt entsprechend um 0,8-Prozentpunkte höher bei 79,2% – und damit auf dem höchsten Stand nach der Rezession!
Die März-Zahl zur Industrieproduktion ist im Grunde fast erwartet und damit positiv ausgefallen. Dem nochmals nach oben revidierten starken Vormonatswert im Headline-Index folgte eine erneut sehr robuste Entwicklung im März. Die unserem Modell zugrunde liegenden Beschäftigtenzahlen, der Philadelphia-Index sowie die Wochenstunden hatten eine solche Entwicklung tendenziell angezeigt. Zusammen mit der Höherrevision des Vormonats kann von einer eher positiven Überraschung gesprochen werden. Entsprechend steigen die Renditen der US-Treasuries und der Euro in US-Dollar wertet leicht ab.
Ein negativer Impuls ging diesmal vom Fahrzeugbau aus, der um 0,8% M/M zurückging. Dies muss allerdings in Relation zum sehr starken Vormonatsanstieg gesehen werden (+6,9% M/M). Der Bereich Computer und Elektronik (+1,0% M/M) wuchs den dritten Monat in Folge, der Bereich Maschinenbau stagnierte nach einem starken Vormonatsanstieg (Feb.: +2,1% M/M).
Ein Faktor, der die Gesamtrate marginal unterstützt, war der Anstieg beim Kraftwerksoutput (+1,0% M/M). Ohne die Produktion der Kraftwerke und des Bergbaus kam es zu einem Anstieg im wichtigen verarbeitenden Sektor um immerhin 0,5% M/M. Damit konnte der deutliche Januarrückgang in den vergangenen beiden Monaten mehr als wettgemacht werden.
Als ebenfalls erfreulich ist die Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen mit dem Plus von 0,5% M/M zu bezeichnen. Vor allem angesichts des deutlichen Vormonatsanstiegs von 2,0% M/M kann in diesem konjunktursensitiven Bereich von einem positiven Verlauf im I. Quartals 2014 gesprochen werden.
Fazit:
Die Industrieproduktion in den USA zog im März um 0,7% M/M an. Ohne den Kraftwerksoutput und dem Bergbau ergab sich für das verarbeitende Gewerbe ein Plus von 0,5% M/M. Auch die Zeitreihe der Ausrüstungsinvestitionen legte (nach einem starken Vormonatswert) nochmals zu. Die Zeit der extremen Witterungseinflüsse aus dem Winter ist insgesamt vorüber, so dass sich langsam die erwarteten konjunkturellen Erholungstendenzen zeigen. Dies deuteten auch bereits die nationalen Stimmungsumfragen sowie der Beschäftigungsaufbau und der Einzelhandelsumsatzanstieg für den Monat März an. Die US-Wirtschaft nimmt wieder an Fahrt auf. Die vorsichtige Veränderung in der geldpolitischen Ausrichtung wird fortgesetzt: QE3 dürfte nach weiteren Tapering-Schritten um jeweils 10 Mrd. USD pro FOMC-Sitzung spätestens im IV. Quartal 2014 auslaufen, die erste Zinsanhebung sollte ab Sommer 2015 anstehen.