Commerzbank-Aktie: Ein rabenschwarzer Tag
Mit dem gestrigen Kursrutsch hat die Commerzbank-Aktie deutliche charttechnische Rückschläge verzeichnet. Der Anteilsschein ist im Handelsverlauf unter Unterstützungen bei 9,24/9,42 Euro und 8,88/9,01 Euro gefallen, erst bei 8,68 Euro stoppte die Abwärtsbewegung. Vorerst, muss man hier ergänzen, denn vorbörslich liegt der Anteilsschein am frühen Donnerstagmorgen bei Indikationen zwischen 8,72 Euro und 8,77 Euro wieder minimal unter dem gestrigen Schlusskurs. Dieser ist bei 8,78 Euro notiert, was einem Tagesverlust von mehr als 6 Prozent entspricht.
Der Kursverlust gestern wurde wohl durch einen misslungenen Auftritt des Commerzbank-Managements auf einem Treffen mit Analysten in London verursacht. Die Teilnehmer des Meetings sollen enttäuscht worden sein, heißt es, zu langsam geht es beim Umbau der Bank voran. Symptomatisch hierfür scheint unter anderem das Tauziehen um die Verkleinerung des Vorstands zu sein (wir berichteten). Auch mit der Trennung von problembelasteten Kreditengagements scheint es die Bank nicht eilig zu haben, stattdessen kommen von Konzernchef Martin Blessing pessimistische Prognosen zur Geschäftsentwicklung oder mauert bei nachgefragten Informationen zum Nicht-Kerngeschäft. Die Folge: Anleger befürchten schlechte Renditen und neue Abschreibungen. Das belastet den Kurs, der sich zuletzt deutlich erholt hatte, natürlich extrem und provozierte gestern massive Gewinnmitnahmen.
Zum rabenschwarzen Tag der Commerzbank-Aktie im gestrigen Handel kamen die genannten Verkaufssignale hinzu, die wiederum Short-Akteure anlocken. Abzuwarten bleibt, ob eine breite Unterstützungszone unterhalb von 8,60 Euro, die bisher nicht getestet wurde, nun in den Fokus rückt. Diese reicht über 8,34/8,44 Euro bis in den Bereich 8,07/8,15 Euro. Um und unterhalb von 7,71/7,81 Euro erstrecken sich weitere Supports, falls es weiter abwärts geht.