Wahl: CDU scheitert knapp an absoluter Mehrheit - kommt große Koalition?
Seit 8 Uhr am Sonntagmorgen sind die Wahllokale geöffnet: Es laufen die Wahlen zum 18. Deutschen Bundestag. Rund 62 Millionen Stimmberechtigte werden über dessen Zusammensetzung entscheiden. Zur Wahl stehen neben den jeweiligen Direktkandidaten der Wahlkreise 30 Parteien mit Landeslisten. Trotz eines von vielen als langweilig empfundenen Wahlkampfs könnte es am Sonntagabend spannend werden: Um 18 Uhr schließen die Wahllokale, erwartet wird ein enges Rennen zwischen CDU/CSU/FDP und der Opposition.
Hinweis: Wir berichten am Wahltag fortlaufend über neue Nachrichten und Ereignisse zur Bundestagswahl: Dieser Beitrag wird im Tagesverlauf mehrfach aktualisiert und ergänzt. Artikel aktualisieren: hier klicken!.
Vorläufiges amtliches Endergebnis der Bundestagswahl
CDU/CSU: 41,7%, SPD: 25,7%, Linke: 8,6%, Grüne: 8,4%, FDP: 4,8%, AfD: 4,7%, Piraten: 2,2%, Sonstige: 4,0%Sitzerteilung im Bundestag: CDU/CSU: 311, SPD: 192, Linke: 64, Grüne: 63
Die Prognosen zur Bundestagswahl
18 Uhr: Die Wahllokale sind nun geschlossen. Diesen Ausgang prognostizieren die Umfrageinstitute:ARD - CDU: 42%, SPD: 26%, Linke: 8,5%, Grüne: 8,0%, AfD: 4,9%, FDP: 4,7%, Piraten: 2,5%, Sonstige: 3,4%
ZDF - CDU: 42,5%, SPD: 26,5%, Linke: 8,5%, Grüne: 8,0%, AfD: 4,8%, FDP: 4,5%, Sonstige: 5,2%
Wahlbeteiligung deutlich über Werten aus 2009
16:00 Uhr: Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 in Prozent: CDU/CSU: 33,8, SPD 23,0, FDP: 14,6, Die Linke: 11,9, Grüne: 10,7, Sonstige 6,0 (darunter Piratenpartei 2,0). Verglichen mit den letzten Umfrageergebnissen sind also Gewinne vor allem bei CDU/CSU und in einem wesentlich geringerem Maße bei der SPD zu erwarten, während insbesondere das Ergebnis der FDP stark abstützen dürfte. Leichtere Verluste sind bei den Grünen und Die Linke zu erwarten.Laut Bundeswahlleiter ist die Wahlbeteiligung in diesem Jahr, Stand 14 Uhr, höher als noch im Jahr 2009. „Bei der heutigen Bundestagswahl haben bis 14.00 Uhr 41,4 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben“, teilt der Bundeswahlleiter mit, 2009 waren lag die Wahlbeteiligung bis 14.00 Uhr bei 36,1 Prozent und bei 70,8 Prozent bei Schließung der Wahllokale - ein Minusrekord. Im Vorfeld hatte es Berichte über eine verstärkte Nutzung der Briefwahlen gegeben. Briefwähler sind in der Statistik zur Wahlbeteiligung um 14 Uhr nicht erfasst. Die Wahllokale sind noch bis 18 Uhr geöffnet.
Mögliche Auswirkungen der Bundestagswahl auf die Börse
12:00 Uhr: „Politische Börsen haben kurze Beine“, heißt ein bekanntes Börsenbonmot. Tatsächlich aber dürfte der Wahlausgang heute die Kurstendenzen in der kommenden Zeit deutlich beeinflussen. Das dürfte für die eine oder andere Branche besonders gelten.Zuletzt war insbesondere die Bankenbranche Ziel von Spekulationen, die den Wahlausgang betreffen. Angesichts eines sich abzeichnenden Kopf-an-Kopf-Rennens zwischen der Regierungskoalition und der Opposition rückte eine mögliche große Koalition in den Blickpunkt. Dies wäre für Commerzbank, Deutsche Bank und Co. belastend, befürchten die Börsianer. Der Hintergrund hierfür sind Spekulationen, dass es in einer großen Koalition zu einer stärkeren Regulierungstendenz des Bankensektors kommen könnte im Vergleich zu einer Koalition aus CDU, CSU und FDP. Besonders deutlich dürfte sich der Wahlausgang auch auf die Energiebranche auswirken – hier sind nicht nur E.On und RWE zu nennen, sondern auch die Branchenvertreter der Regenerativen Energie wie Nordex oder die Solarenergieaktien.
"/medienpool/politik/bundestagswahl/bundeswahlleiter_egeler.jpg" alt="Bundeswahlleiter Roderich Egeler. Bild und Copyright: Der Bundeswahlleiter" title="Bundeswahlleiter Roderich Egeler. Bild und Copyright: Der Bundeswahlleiter" class="textbild" />10:00 Uhr: Wir haben ein paar für Sie vielleicht interessante Links zur Wahl zusammen gestellt.
- Wie sinnvoll und vor allem tendenziös sind Umfragen? Dazu hat die Zeit einen interessanten Beitrag geschrieben.
- Passend dazu: Die letzten Umfrageergebnisse.
- Die Redaktion von Stern macht sich schon mal Gedanken, was die Szenarien nach 18 Uhr sein könnten.
- Sie wissen immer noch nicht, was sie heute wählen sollen: Hilfe gibt es unter anderem beim Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung und bei Wen Wählen?.
- Von der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es noch mehr Infos zur Bundestagswahl
- Hier gibt’s alle Infos des Bundeswahlleiters
- Einige Informartionen zum Wahlsystem der Bundestagswahl 2013
- Bei Abgeordnetenwatch können sie unter anderem nochmal nachlesen, was ihr Direktkandidat so denkt.
Knapper Wahlausgang erwartet
9:00 Uhr: Die jüngsten Metadaten aus den Umfrageergebnissen der verschiedenen Meinungsforschungsinstitute lassen einen Wahlsieg der CDU erwarten, die mit 39,5 Prozent einen deutlichen Vorsprung vor der SPD mit 26,7 Prozent haben soll. Drittstärkste Kraft im Bundestag wären die Grünen mit 9,4 Prozent, die zuletzt aber fallende Tendenz aufwiesen, die Linke liegt mit 8,8, Prozent knapp dahinter."/medienpool/politik/bundesregierung/merkel.jpg" alt="Schafft die Partei von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Duett mit der FDP erneut die Mehrheit im Bundestag? Bild und Copyright: Bundesregierung / Guido Bergmann" title="Schafft die Partei von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Duett mit der FDP erneut die Mehrheit im Bundestag? Bild und Copyright: Bundesregierung / Guido Bergmann" class="textbild" /> Ob es für die derzeitige Koalition aus CDU und FDP erneut für eine Bundestagsmehrheit reicht, hängt stark am Abschneiden der FDP, die den Metadaten der Umfragen zufolge bei 5,4 Prozent liegt und damit die 5-Prozent-Hürde zum Einzug in den Bundestag nur knapp überspringen würde. Eine große Unbekannte in der Rechnung könnte noch die AfD werden, die den Metadaten zufolge mit 3,9 Prozent den Einzug in den Bundestag zwar deutlicher verfehlen würde. Doch zuletzt sah eine INSA-Umfrage die Partei erstmals bei 5 Prozent, andere Umfragen lagen bei 4 Prozent bzw. 4,5 Prozent. Die Piratenpartei würde den Einzug in den Bundestag mit 2,3 Prozent der Stimmen klar verfehlen.
Bei den genannten Daten handelt es sich um Umfrageergebnisse, die nicht auf tatsächlichen Wahlentscheidungen beruhen. Hinzu kommt, dass vor allem bei den Parteien mit geringeren Prozentzahlen statistische Ungenauigkeiten das Ergebnis verzerren können.
Quellenhinweise für Fotos Titelseite und Artikel:
1) Der Bundeswahlleiter
2) Bundesregierung / Guido Bergmann