Stratec Biomedical streicht Mittelfristprognose - Gewinnwarnung
Die Aktie von Stratec Biomedical Systems steht nach einer Gewinnwarnung des Unternehmens am Freitagmorgen stark unter Druck. Es geht um mehr als 24 Prozent auf 48,60 Euro nach unten - bisher das Tagestief für die Prime-Standard-notierte Aktie. „Aufgrund einer nun schwächeren Geschäftsentwicklung im Segment Diatron, einer erneut kundenseitig verschobenen Produkteinführung sowie kürzlich revidierter Bestellprognosen seitens einiger Kunden, bleiben die Entwicklungen im Geschäftsjahr 2018 weiter hinter unseren Erwartungen zurück”, sagt Stratec-Chef Marcus Wolfinger. Die Entwicklung stehe „jedoch weiterhin in starkem Kontrast zu den positiven mittel- bis langfristigen Wachstumsperspektiven”, so der Manager weiter.
Für 2018 erwartet Stratec Biomedical Systems statt eines kleineren Umsatzwachstums nun einen Rückgang im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Vor Zinsen und Steuern senkt man die Prognose für die Gewinnspanne von 16 Prozent bis 17 Prozent auf 11 Prozent bis 13 Prozent. Ab dem kommenden Jahr soll die Entwicklung sich dann deutlich bessern. 2019 soll der Umsatz organisch deutlich steigen und die Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern deutlich höher ausfallen, so Stratec, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Zudem verzichte man „ab sofort auf die Veröffentlichung einer mittelfristigen Finanzprognose”, kündigt der Konzern an und begründet dies mit einer neuen Prognosepolitik.
Zur erwarteten Margenverbesserung soll eine Restrukturierung beitragen. Man habe „bereits im August dieses Jahres mit der Ausarbeitung einer Initiative zur nachhaltigen Ergebnisverbesserung begonnen”, so Stratec. So will man sich unter anderem von den Aktivitäten in der Nukleinsäureaufbereitung trennen, die Verluste schreibt. Hinzu komme unter anderem „die Neu-Priorisierung der Allokation von Entwicklungsressourcen sowie die verstärkte Verlagerung von derzeit extern gefertigten Baugruppen in den Konzernverbund”, kündigt das Unternehmen an. Beim Personal solle es aufgrund der Wachstumspoerspektiven keine Abstriche geben, hier stellt Stratec sogar weitere Einstellungen in Aussicht.