Inflationserwartungen stützen Goldpreis in US-Dollar - Commerzbank Kolumne
Für die USA steigen angesichts der bereits bestehenden guten Auslastung der Kapazitäten (Arbeitsmarkt und Industrie) und der zusätzlich stimulierenden Wirkung der verabschiedeten massiven Steuersenkungen, des Infrastrukturprogramms, des schwachen US-Dollar sowie des zunehmenden Protektionismus die Inflationserwartungen. Ein eindeutiger Gewinner ist Gold, aber nur solange die Nominalzinsen nicht schneller steigen als die Inflationserwartungen - die Realzinsen also zumindest stabil bleiben. Bisher sind sie das, obwohl die Leitzinserwartungen für die USA anziehen. Der Markt erwartet offensichtlich, dass die US-Notenbank auch unter dem neuen Präsidenten Powell nur das Minimum tun wird.
Anleihen
Euroraum: Arbeitslosenquote (Jan.), 11:00 Uhr
USA: Ausgaben der priv. Haushalte (Jan.), 14:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: ISM-Index (Feb.), 16:00 Uhr
In China hat man der Luftverschmutzung den Kampf angesagt. Unternehmen, die die Auflagen nicht einhalten, wurden geschlossen, damit in den Wintermonaten der Smog reduziert wird. Auch an das Verbot, Knallkörpern zum Neujahrsfest zu zünden, hielten sich die meisten Chinesen. Die Luftverbesserung drückt aber auf die Stimmung der Unternehmen, die auch noch ihre Verschuldung reduzieren müssen. Vor diesem Hintergrund fiel der amtliche Einkaufsmanagerindex von 51,3 auf 50,3 Punkte zurück. Der Stimmungsindikator des Medienunternehmens Caixin stieg dagegen um einen Zehntelpunkt auf 51,6 Punkte. Die bremsende Wirkung der Umweltschutzmaßnahmen dürfte sich im weiteren Jahresverlauf abschwächen, da z.B. viele Stahlhütten nur über die Wintermonate geschlossen wurden.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Deutschland saisonbereinigt um 22.000 zurückgegangen. Damit lag die Arbeitslosenquote im Februar mit 5,4% so niedrig wie seit den 80er Jahren nicht mehr. Die Dynamik, mit der neue Stellen geschaffen werden, ist recht konstant, sodass die Arbeitslosenquote in den nächsten Monaten weiter sinken dürfte, was im Umkehrschluss die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften stärkt. Im europäischen Binnenmarkt insgesamt ist jedoch weiterhin viel Luft. Die Löhne dürften erst dann merklich in Bewegung geraten, wenn Stellen nicht besetzt werden können. Ob nur zwei oder gar zehn Bewerber Schlange stehen, ist für die Lohnfindung weniger erheblich. Auch aus diesem Grund ist die Inflation im Euroraum mit 1,2% weiterhin niedrig. In den USA hat sich die Euphorie über die Steuersenkungen etwas abgeschwächt. Der ISM-Index dürfte daher hinter das Niveau vom Vormonat zurückfallen.
Aktien
Beiersdorf, endg. Jahreszahlen
CRH, Jahreszahlen
Kion, Bilanz-PK u. Vorstellung „Kion 2027“
Rheinmetall, vorl. Jahreszahlen
Die europäischen Aktienbörsen konnten die leichten Kursabschläge, mit denen sie bereits eröffnet hatten, im weiteren Tagesverlauf allmählich abbauen und gelangten so mit der Unterstützung einer anfangs besser eröffnenden Wall Street zwischenzeitlich sogar in positives Terrain. Erst gegen Börsenschluss kippten die Indizes im Zuge einer schwächeren Tendenz in New York wieder deutlich ab. Belastend wirkten im deutschen Handel vor allem die enttäuschende Gesamt-vorlage von Bayer (-1,9%), die die Aktien des Pharmakonzerns ans Ende des Kurstableaus rutschen ließen. Stark präsentierte sich dagegen weiterhin die Deutsche Börse (+0,8%), deren Titel unter anderem von der positiven Entwicklung der Abwicklungs- und Verwahrtochter Clearstream profitierten. Im EUROSTOXX 50 gab es aus Branchensicht fast nur Verlierer. Leichte Zugewinne konnten lediglich Medien (+0,4%), IT (+0,3%) und Finanzdienstleister (+0,1%) verbuchen. Unter den Einzelwerten stemmten sich zumindest die Aktien von Ahold Delhaize (+3,0%) gegen die allgemeine trübe Stimmung am Gesamtmarkt. Der Supermarktbetreiber hatte seinen Gewinn überraschend deutlich gesteigert. Der Dow Jones sackte vor allem im späten Geschäft deutlich ab. Selbst der Nasdaq 100, der sich fast über den gesamten Handelstag im positiven Bereich halten konnte, war letztendlich gegen die allgemein negative Tendenz nicht gefeit. Einziger Gewinner im Dow war United Technologies (+0,6%), nachdem bekannt wurde, dass sich ein Hedge-Fonds an dem Konzern beteiligen will. Auf Branchenebene geriet vor allem der Energiesektor (-2,3%) unter Druck. In Asien halten sich heute Morgen nur die chinesischen Märkte einigermaßen stabil. Auch Europa wird schwächer eröffnen.