Übernahme- und Fusionsfieber - Commerzbank Kolumne
Das sogenannte M+A-Geschäft (Fusionen und Übernahmen) boomt bereits seit Jahren, hat sich jedoch zum Jahresbeginn 2018 nochmals weltweit stark dynamisiert. Das Volumen der angekündigten M&A-Transaktionen erreichte schon in den ersten Handelstagen 2018 rund 320 Mrd. USD, verteilt auf über 2.000 Deals. Laut dem Datenanbieter Bloomberg ist dies eine Steigerung um ca. 50% ggü. dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Teil II dazu erscheint morgen.
Anleihen
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: Empire State Index (Feb.), 14:30 Uhr
USA: Industrieproduktion (Jan.), 15:15 Uhr
USA: NAHB Wohnungsmarkt-Index (Feb.), 16:00 Uhr
Der Unsicherheitsschock der vergangenen Woche wirkt weiter nach. Die Unsicherheit ist aber gemessen an der impliziten Volatilität bereits wieder deutlich zurückgekommen. Auf die Frage nach einer Überhitzung in den USA lieferten die Konjunkturdaten gestern kein einheitliches Bild. Die Umsätze im Einzelhandel gingen um 0,3% zum Vormonat zurück. Erwartet wurde ein Zuwachs von 0,2%. Allerdings sind die Einzelhandelsumsätze notorisch volatil – der Rückgang folgt sehr kräftigen Umsätzen im September, Oktober und November. Der 6-Monatsdurchschnitte liegt z.B. bei soliden 0,4%. Die Verbraucherpreise zogen dagegen unerwartet deutlich an, um 0,5% zum Vormonat. Das ist teilweise auf den Anstieg der Benzinpreise zurückzuführen, doch auch die Kernrate legte mit 0,3% stärker als erwartet zu. Vergleichsweise niedrig ist allerdings noch der Druck bei den Löhnen: Die realen Stundenlöhne stiegen im Januar moderat um 0,8% zum Vorjahr. In den letzten drei Monaten legten die realen Löhne jedoch überdurchschnittlich stark zu. Insgesamt sprechen die Daten dafür, dass die US-Notenbank auf Kurs bleibt und den Leitzins ungeachtet der jüngsten Marktturbulenzen drei oder vier Mal anheben dürfte in diesem Jahr. Wie erwartet meldete das Statistische Bundesamt ein BIP-Wachstum in Deutschland von 0,6% im vierten Quartal. Impulse seien vom Außenhandel und von den Investitionen gekommen, der private Verbrauch habe stagniert. Amtliche Daten dazu werden erst nächste Woche veröffentlicht. Positiv überraschte der Zuwachs der Industrieproduktion im Euroraum im Dezember, statt des erwarteten leichten Rückgangs kam es saisonbereinigt zu einem klaren Anstieg um 0,4% zum Vormonat.
Aktien
Airbus, Jahres-PK
Air Liquide, Jahresergebnis
Kuka, Jahresergebnis
Nestlé, Bilanz-PK
Vivendi, Jahresergebnis
Trotz gemischter Vorgaben aus Asien starteten die europäischen Aktienmärkte zunächst sehr freundlich in den Tag. Die Veröffentlichung der Preisdaten in den USA, die schlechter als erwartet ausfielen und somit die Inflations- und Zinssorgen wieder verstärkten, führte dann aber abrupt zu Gewinnmitnahmen. Der Euro tendierte zeitweise schwächer und die Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe stieg von 0,73% auf über 0,77%, bevor sie sich wieder ermäßigte. Mit der Eröffnung der Wallstreet zogen die Kurse aber wieder markant an. Alles in allem bleiben die Märkte damit in einem unruhigen Fahrwasser. Starke Nerven sind weiter gefragt. Der Dax beendete den Handel mit einem Plus von 1,2%. Besonders gefragt waren gestern Versorgerwerte wie RWE (+3,3%) oder Eon (+2,7%). Tagesverlierer war nach Vorlage durchwachsener Geschäftszahlen die Aktie von ThyssenKrupp (-0,7%). Die Notierung von H&M brach abermals ein; die Aktie verlor 4,6%. Der Strategietag in Stockholm wurde von den Investoren negativ aufgenommen. Auf europäischer Sektorenebene waren insbesondere Rohstoffwerte gesucht; sie legten im Schnitt um 2,2% zu. Am Ende der Performancerangliste notierten Öl- & Gaswerte, die nahezu unverändert tendierten. Die Börsen in den USA zeigten sich freundlich. Da die Einzelhandelsdaten schwächer als erwartet ausfielen, schüttelten die Anleger die stärker als erwartet gestiegenen Inflationsdaten ab. Auf Sektorenebene waren insbesondere Finanzwerte (+2,3%) gefragt. Die größten Verluste verzeichneten Versorgerwerte (-1,2%). Die Börsen in Asien tendierten ebenfalls freundlich. Trotz eines anhaltend festeren Yen gewann der Nikkei 225-Index fast 1,5%.