Hohe politische Unsicherheit führt zu Kurssprung beim US-Dollar - National-Bank Kolumne
Nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen heute Nacht ist die politische Unsicherheit in Deutschland sprunghaft angestiegen. Dies war etwa am Rücksetzer des Euros zu erkennen. Wir erwarten allerdings nicht, dass es zu einer veritablen politischen Krise kommt bzw. zu einem nachhaltigen Kurswechsel in der deutschen Politik kommt. Für die Märkte maßgeblich ist derweil das gute internationale Umfeld, die der deutschen Wirtschaft auch weiterhin ein kräftiges Wachstum bescheren wird. Die marktimpliziten Indikationen verweisen zumindest bislang darauf, dass die politische Entwicklung kaum Spuren an den internationalen Märkten hinterlassen hat bzw. wird.
Die Datenagenda ist heute relativ überschaubar. Der Index der US-Frühindikatoren dürfte kaum neue Impulse liefern, da die überwiegende Mehrzahl der Subkomponenten bereits vorliegt. Im weiteren Wochenverlauf sind die europäischen Einkaufsmanagerindizes für den November von Interesse. Die Daten dürften weiterhin auf eine kräftige Dynamik in Europa verweisen. Zum Wochenausklang werden dann die nächsten Ifo-Zahlen veröffentlicht. Derzeit spricht alles für weitere Rekordwerte, da sehr viele Faktoren für ein hohes Wachstum in Deutschland sprechen: Die EU-Konjunktur läuft gut und die deutsche Binnennachfrage ist robust. In Summa können wir uns einem weiteren Anstieg des deutschen ifo Geschäftsklimas gut vorstellen - die hohen Niveaus sollten zumindest gehalten werden können.
Der Bund Future hat noch relativ moderat auf das Scheitern der Jamaika-Sondierungen reagiert: Die Märkte sehen die ökonomischen Implikationen offenkundig als relativ begrenzt an – u.E. zu Recht. Für den heutigen Handelsverlauf sollte der Index allerdings schon mit einer Aufwärtsbias versehen sein – wir erwarten eine Handelsspanne von 162,75 – 163,85 Indexpunkten. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte heute zwischen 2,28 % und 2,37 % notieren.