Produktionsstandort Mexiko durch NAFTA-Neuverhandlungen gefährdet? - Commerzbank Kolumne
Nachdem auch die 4. Neuverhandlungsrunde des NAFTA-Freihandelsabkommens kein Ergebnis brachte, ist der Zeitplan eines Abschlusses bis Jahresende, angesichts der hohen Forderungen der USA, nicht einzuhalten. Daher vereinbarten die USA, Kanada und Mexiko, die Gespräche bis ins 1. Quartal 2018 fortzusetzen. Dies sorgte für Erleichterung an den Märkten und eine kleine MXN-Erholung, da ein Scheitern damit zunächst vermieden wurde. Immerhin gehen rund 80% der Exporte Mexikos in die USA. Betroffen wären auch Unternehmen aus Deutschland und Europa. Zumindest auf Exportverschlechterungen sollten sie sich einstellen. Zudem finden in Mexiko im Juli 2018 Neuwahlen statt, die für einen Linksruck sorgen könnten.
Anleihen
Japan: Einkaufsmanagerindex (Okt.), 02:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Okt.), 10:00 Uhr
USA: Einkaufsmanagerindizes Markit (Okt.), 15:45 Uhr
Die Staatsanleihen tendierten gestern überwiegend freundlich. Der Euro schwächte sich ggü. dem USD weiter ab. Die politische Zustimmung zu den Steuersenkungsplänen für Donald Trump nimmt zu und gab dem US-Dollar am Freitag und gestern Auftrieb. Die deutsche Bundesbank geht in ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht davon aus, dass sich der Aufschwung in Deutschland fortsetzt. Das dritte Quartal dürfte das hohe Tempo des ersten Halbjahres gehalten haben; die Auftragslage sei ausgezeichnet. Allerdings dürfte nach dem starken ersten Halbjahr die Bauwirtschaft vorerst nicht mehr zur gesamtwirtschaftlichen Expansion beigetragen haben. Auch der Private Konsum könnte etwas an Tempo verlieren. Das EU-Verbrauchervertrauen ist im Oktober im Euroraum von minus 1,2 auf minus 1,0 Punkte weiter angestiegen, es erreichte den höchsten Wert seit März 2001. Heute werden weltweit die Schätzungen der Einkaufsmanagerindizes für Oktober gemeldet. Der Gesamtindex für den Euroraum erreichte zwar bereits im April seinen Höhepunkt, verharrt seitdem aber nahe dem Höhepunkt. Wir rechnen mit einem leichten Rückgang. Das hohe Wachstumstempo kommt auch der EZB zupass. Sie will auf der Ratssitzung am Donnerstag eine Reduzierung der Anleihekäufe im nächsten Jahr bekanntgeben. In Katalonien spitzt sich der Machtkampf zwischen der Regional- und Zentralregierung weiter zu. Das katalanische Parlament hat für Donnerstag eine Plenarsitzung einberufen, bei der die Unabhängigkeit ausgerufen werden könnte. Der Rentenmarkt sieht das Geschehen relativ gelassen, die Renditen spanischer Staatsanleihen und Spreads zu Bundesanleihen gingen gestern zurück.
Aktien
Anglo American, Production Report Q3
BASF, Ergebnis Q3
Novartis, Saipem, Ergebnis Q3
Vinci, Umsatz Q3
3M, AT&T, Caterpillar, Ergebnis Q3
McDonald’s, United Technologies, Ergebnis Q3
Nach einem verhaltenen Handelsstart und zwischenzeitlich deutlicheren Gewinnen konnten die europäischen Aktienbörsen zum Wochenbeginn noch leicht zulegen. Die Anleger wagten sich vor der möglicherweise richtungsweisenden Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag nicht allzu weit aus der Deckung. Besonders Grundstofftitel rückten dabei europaweit in den Fokus. Auch im deutschen Leitindex standen zumeist zyklische Aktien an der Spitze der Kursliste. Stärkste Einzelwerte waren die Anteilscheine von Linde (+2,3%) nachdem der Industriegasespezialist kurz vor Fristende durch eine gesenkte Mindestannahmequote und eine verlängerte Annahmefrist die Hürden für den Zusammenschluss mit dem US-Konzern Praxair gesenkt hatte. Mit Abstand stärkste Branche im EUROSTOXX 50 war der Grundstoffsektor (+1,7%), während vor allem Medientitel (-1,0%) und Bankwerte (-0,8%) unter Druck gerieten. In Spanien litt der Leitindex IBEX 35 (-0,8%) unter der erneuten Zuspitzung des Katalonien-Konflikts. An der Wall Street mussten die Indizes dem jüngsten Höhenflug Tribut zollen und tendierten alle negativ. Am schwächsten präsentierte sich dabei erneut der technologielastige Nasdaq 100. Schwächste Einzeltitel im Dow Jones waren die Aktien von General Electric (-6,3%). Diese hatten am Vortag noch schwachen Quartalszahlen und einem drastisch gesenkten Ausblick getrotzt. Jetzt sorgten aber einige Herabstufungen durch Analysehäuser für einen deutlicheren Kursverlust. Im insgesamt negativen Umfeld war der Industriesektor (-0,8%) die schwächsten Branche. In Asien entwickeln sich die Märkte heute Morgen uneinheitlich.