China: Wachstum glänzt auf den ersten Blick – im Hintergrund gärt es - VP Bank Kolumne
Das chinesische BIP legt den Erwartungen entsprechend im 3. Quartal um 6.8 % im Jahresvergleich zu. Das ist zwar etwas schwächer als das im Vorquartal gemessene Wachstum von 6.9 %, letztlich ist dies aber statistische Makulatur. Die Botschaft der Zahl ist eindeutig: Derzeit braucht man sich um das chinesische Wachstum nicht zu sorgen. Auch in den kommenden Quartalen dürfte die Volkswirtschaft in ähnlicher Größenordnung zulegen, dafür wird alleine schon die Regierung sorgen.
Im Hintergrund gärt es jedoch. Die Dynamik des Schuldenaufbaus nimmt unheilvolle Dimensionen an. Es ist deshalb richtig, wenn der chinesische Staatspräsident auf dem Parteitag von „ernsten Herausforderungen“ spricht, wenngleich Xi Jinping damit andere Sachverhalte ansprach. Nichtsdestotrotz gilt: Die größte Hürde, die es zu nehmen gilt, ist die Verhinderung eines weiteren Anschwellens der Verschuldung im Unternehmenssektor. China muss den Umbau der Wirtschaft deshalb weiterhin vehement vorantreiben. Mittelfristig wird sich deshalb das Wachstum abschwächen, was aber nichts Schlechtes zu bedeuten hat. Was zählt ist nicht die Höhe des Wachstums, vielmehr ist nun die Qualität gefragt.