Drohungen aus Nordkorea lassen die Kapitalmärkte kalt - National-Bank
Die katalanische Regionalregierung hat bislang keine klare Antwort abgegeben, ob sie nun die Unabhängigkeit erklärt hat oder nicht. Madrid hat daher ein letztes Ultimatum gestellt. Bis Donnerstag soll die katalonische Regionalregierung erklären, dass sie von Unabhängigkeitsbestrebungen absieht. Erste Auswirkungen hat die innerspanische Auseinandersetzung bereits: Die Regierung hat die Wachstumsprognosen für das laufende und das kommende Jahr gesenkt. Solange sich die Touristen von den Querelen nicht abschrecken lassen, muss das Land jedoch keinen Wachstumseinbruch fürchten. Dennoch dürfte die Entwicklung in Spanien eher den Bundesanleihen nützen, auch wenn die Investoren überwiegend entspannt zu sein scheinen. Es macht sich Gleichgültigkeit breit. So gab es keine Reaktionen an den Kapitalmärkten auf die neuesten Drohungen aus Nordkorea, wonach eine nukleare Auseinandersetzung jederzeit möglich ist. Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich davon unbeeindruckt.
Im weiteren Tagesverlauf werden zahlreiche Konjunkturdaten veröffentlicht. Der ZEW-Indikator dürfte dabei deutlich stärker zulegen, als es die Prognosen andeuten. In Anbetracht der Entwicklung auf den Kapitalmärkten in den vergangenen Wochen dürften die befragten Kapitalmarktteilnehmer bester Laune sein. Am Nachmittag sollte sich das Hauptaugenmerk auf die Veröffentlichung der US-Daten zu Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion richten. Obwohl die Stimmungsindikatoren (u. a. ISM, Chicagoer PMI) seit Monaten eine Stimmungshoch in der Industrie anzeigen, fielen die harten Daten -- abgesehen von den jüngsten Auftragseingängen - eher ernüchternd aus. Ein erheblicher Anstieg von Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung wären also wünschenswert. Wenig Spuren hinterließen an den Kapitalmärkten gestern Aussagen aus dem Weißen Haus, wonach es noch einige Zeit mit der Steuerreform dauern könne. Als Termin wurde nun Dezember in den Raum gestellt. Es könne sich aber auch in das Jahr 2018 verschieben. "Eigentlich" ist das ja nichts Neues. Der US-Finanzminister hatte ja vor längerer Zeit von Juli gesprochen. Der ist bekanntlich schon lange vorbei.
In das Besetzungskarussell für die Nachfolge von Janet Yellen kommt ebenfalls immer mehr Fahrt. Nun wird John Taylor als Favorit von den Chefsessel bei der Fed gehandelt. Nach Aussagen aus dem Weißen Haus will der US-Präsident am Mittwoch mit Janet Yellen sprechen. Der US-Präsident sollte es sich sehr gut überlegen, ob er tatsächlich einen Falken an die Spitze des Fed hieven möchte. Schließlich werden die Haushaltsdefizite bei der aktuellen Planung für die Steuerreform sowie für zusätzliche Infrastrukturausgaben sich nicht kleiner werden. Billiges Geld würde zumindest dabei helfen, die Zinslast nicht noch mehr aus dem Ruder laufen zu lassen.
Der Bund Future dürfte mit leichten Verlusten in den Tag starten. Im Tagesverlauf sollte er sich zwischen 161,65 und 163,00 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte heute zwischen 2,23 und 2,37% schwanken.