USA - Fed: Am Nachmittag beginnt das turnusmäßige Treffen der Notenbanker - National-Bank
Erwartungsgemäß sorgten die Wirtschaftsdaten, die gestern veröffentlicht wurden, für keine Impulse. So bestätigten bspw. die endgültigen Werte für die Entwicklung der Konsumentenpreise im Euroraum die Schätzungen. Die Teuerung hat etwas Dynamik aufgenommen, ohne dass das Ziel der EZB erreicht ist. Immerhin gab der Chef der Zentralbank Estlands ein paar Denkanstöße zur künftigen Geldpolitik der EZB. Vielleicht präsentiert die EZB den Investoren am 26. Oktober ein erheblich umfangreicheres Konzept zur Geldpolitik, als es derzeit den Anschein hat. Schließlich sind die Anleger vor allem auf die Zahlen zum künftigen Volumen des QE-Programms fixiert. Allerdings wurde er (leider) nicht konkreter, was noch möglich sei, welche zusätzlichen, weiteren geldpolitischen Instrumente er meinte usw. Viel beachtet wurden die Aussagen des britischen Notenbankchefs. Er machte noch einmal deutlich, dass die Bank of England die geldpolitische Wende in den nächsten Monaten einleiten will. Es wird darauf spekuliert, dass es bereits auf dem nächsten turnusmäßigen Treffen des geldpolitischen Gremiums soweit sein könnte. Bei ihre Überlegungen sollten die Anleger jedoch nicht übersehen, dass es bisher keine sichtbaren Fortschritte bei den EU-Austrittsverhandlungen UKs gibt. Das bleibt trotz der jüngst importierten Inflation sowie eines robusten britischen Arbeitsmarktes ein Risiko für die BoE, dessen Auswirkungen die Notenbank nicht einschätzen kann. Da helfen auch keine Szenarioanalysen. Ist die Leitzinswende einmal eingeleitet, wird es sehr schwer werden, wieder zurück zu rudern.
Heute Nachmittag beginnt die Tagung des FOMC, auf deren Ergebnisse sowie der anschließenden Pressekonferenz morgen Abend die Investo-ren gespannt warten. Nichtsdestotrotz sollten die Konjunkturdaten, die heute veröffentlicht werden, nicht ganz unbeachtet bleiben. Die europäischen Außenhandelsdaten dürften einen Eindruck geben, wie gut der Euroraum in das Q3 gestartet ist. Die Stimmung der Investoren gemessen mit dem ZEW dürfte trotz der Probleme auf der koreanischen Halbinsel und der Performance der US-Regierung sehr gut sein. Alles andere wäre in Anbetracht der Entwicklung auf den Kapitalmärkten eine Überraschung. Die Zahl der US-Baubeginne und Genehmigungen sollten auf einem hohen Niveau verharren. Vom Bau dürfte die US-Wirtschaft weitere Impulse erfahren, nicht nur aufgrund der Wiederaufbaumaßnahmen der durch die Wirbelstürme gebeutelten Regionen. Im Übrigen ist ja bereits der nächste Sturm unterwegs, der nach aktuellen Erkenntnissen einen ähnlichen Weg nehmen könnte wie „Irma”. Ganz außer Acht lassen sollten die Marktteilnehmer die Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel ebenfalls nicht. Der US-Verteidigungsminister brachte die Stationierung von Atomwaffen in Südkorea ins Spiel. Das wäre sicher die nächste Stufe der Eskalation.
Der Bund Future dürfte mit leichten Kursgewinnen in den Tag starten. Die Anleger werden aufgrund der FOMC-Tagung weiterhin eher zurückhal-tend bleiben. Aufgrund der Verluste, die der Bund Future in den vergangenen Tagen hat hinnehmen müssen, wäre es allmählich jedoch Zeit für einen Gegenreaktion. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 160,30 und 161,80 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,13 und 2,27% schwanken.