USA: Ausgewogenes BIP-Wachstum - Commerzbank Kolumne
In den USA revidierte das statistische Amt das reale BIP-Wachstum im 2. Quartal auf annualisiert +3,0% (+2,6% J/J) nach oben. Wie bereits im Vorquartal kam vom privaten Verbrauch (+3,3% ann.) ein überproportionaler Wachstumsbeitrag. Erfreulich ist die anhaltende Erholung bei den Unternehmensinvestitionen (+6,9% ann. bzw. +4,4% J/J); hier legten besonders die Ausrüstungsinvestitionen zu und kompensierten die nachlassende Dynamik bei der Ölexploration. Insgesamt steht das US-Wachstum auf einer breiten Basis, zumal in der zweiten Jahreshälfte der abgeschwächte US-Dollar den Außenhandel begünstigen dürfte. Die US-Wirtschaft ist auch ohne fiskalischen Stimulus auf solidem Wachstumspfad.
Anleihen
Deutschland: Arbeitsmarktdaten (August), 9.55 Uhr
Euroraum: Arbeitslosenquote (Juli), 11.00 Uhr
Euroraum: Verbraucherpreise (August), 11.00 Uhr
USA: Pers. Einkommen/Ausgaben (Juli), 14.30 Uhr
USA: Chicago PMI (August) 15.45 Uhr
USA: Schwebende Hausverkäufe (Juli), 16.00 Uhr
Hatten die Renditen 10jähriger USTreasuries tags zuvor noch ein neues Jahrestief markiert, setzte gestern einen Gegenbewegung ein, die auch Bundesanleihen erfasste. Grund dafür war eine wieder abklingende Risikoaversion, nachdem sich der Weltsicherheitsrat schnell zu einer Missbilligung der nordkoreanischen Provokationen durchgerungen hatte; obendrein passen auch die weiterhin sehr robusten Konjunkturdaten jenseits und diesseits des Atlantiks nicht zum Stimmungsbild an den Rentenmärkten. Der USDollar erholte sich von seiner gestrigen Tauchfahrt gegenüber dem Euro. In den USA überraschte die Aufwärtsrevision des BIP fürs 2. Quartal (siehe auch „Im Blickpunkt“). Hinzu kam ein unerwartet starker Beschäftigungsbericht des Personaldienstleisters ADP; er wies für August einen Zuwachs von 237.000 neuen Stellen aus, die Vormonatsdaten wurden nach oben korrigiert. Dies schürt entsprechende Erwartungen für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag, auch wenn Abweichungen zwischen beiden Datenreihen in einzelnen Monaten erheblich sein können. Wie die von der EU-Kommission erhobenen Stimmungsindikatoren zeigen, ist die Wirtschaftsstimmung im Euroraum weiterhin ausgesprochen gut. Das Wirtschaftsvertrauen erklomm ein 10Jahreshoch und sämtliche Unterkomponenten (Verbrauchervertrauen, Industrievertrauen, Dienstleistungsvertrauen) sind daran beteiligt. Heute gilt das Hauptaugenmerk den vorläufigen Verbraucherpreisen im Euroraum, die auch für die EZBRatssitzung Diskussionsstoff liefern werden.
Aktien
Fielmann, Zahlen Q2
Metro AG, Zahlen Q3
Vivendi, Halbjahreszahlen
Das seit längerem zu beobachtende hin und her an den europäischen Aktienmärkten setzte sich gestern weiter fort. Hatten am Vortag die Sorgen um den Nordkoreakonflikt , die negativen Auswirkungen des starken Euros auf die Gewinne der europäischen Unternehmen und die politische Lage in den USA für Abgaben gesorgt, sahen die Investoren die Lage gestern schon wieder deutlich entspannter. Neuerliche Provokationen auf der geopolitischen Seite blieben aus, der Euro tendierte etwas schwächer und so konnten sich die Indizes wieder erholen, ohne allerdings die Verluste des Vortages komplett ausgleichen zu können. Wie hin- und hergerissen die Investoren derzeit sind, zeigte die Kursreaktion auf die starken Beschäftigungsdaten des US-Dienstleister ADP, welche die solide konjunkturelle Verfassung in den USA bestätigten. So ging es zunächst steil nach oben bevor es genauso schnell wieder abwärts ging. Denn bald darauf kamen wieder Befürchtungen auf, dass die Fed in diesem Umfeld die Zinsen vielleicht doch etwas stärker erhöhen könnte. Es bleibt also beim Motto: Zwei Schritte zurück, ein Schritt vor. Immerhin konnte der Dax die „schöne runde“ Marke von 12.000 Punkten wieder überschreiten, wenngleich sich damit am technisch angeschlagenen Bild nichts verändert hat. Auf Branchenseite schlossen alle Sektoren im Plus. Grundstoff und Industrietitel (+1,4% bzw. +1,2%) führten die Performancerangliste an. Der in Folge der guten Makrozahlen steigende USDollar sorgte auch für steigende Indizes an den USMärkten. ITWerte (+0,8%) waren besonders stark gefragt. Die asiatischen Märkte zeigen sich heute Morgen in uneinheitlicher Verfassung. Gute Makrozahlen können dem koreanischen Markt nicht helfen und in China drücken die Quartalsberichte diverser Finanzwerte auf die Stimmung.