Eurozone: Inflationsentwicklung wird zum Problem der EZB - VP Bank Kolumne
Die Inflationsrate bleibt im Juli nach einer vorläufigen Schätzung mit 1.3 % auf ihrem Vormonatsniveau. Die Kernteuerungsrate steigt von 1.1 % auf 1.2 %. Die Inflationsentwicklung verdeutlicht das Dilemma, in dem die EZB steckt. Die EZB lancierte ihr Wertpapieraufkaufprogramm mit dem Ziel, die Inflationsrate in die Nähe der 2 %-Marke zu hieven. Doch die Teuerung ist noch ein gutes Ziel von den EZB-Vorgaben entfernt. Eigentlich müsste Mario Draghi deshalb die monatlichen Anleihekäufe mit ungedrosseltem Tempo fortsetzen. Doch die EZB läuft dann Gefahr mehr als 33 % einzelner Anleiheemissionen in ihrem Besitz zu haben, laut Statuten ist dies aber nicht erlaubt.
Mario Draghi versucht nun auf Basis der guten Konjunkturentwicklung die Anleihekäufe zu reduzieren. Die EZB hat allerdings ein Inflations- und kein Wachstumsziel. Es wird also schwierig werden, den richtigen geldpolitischen Kurs zu finden. Klar ist aber: Wer darauf setzt, dass nun die EZB kräftig zurück rudert, dürfte auf dem falschen Bein erwischt werden.