ZEW-Daten verweisen auf hohe konjunkturelle Dynamik in Deutschland - National-Bank Kolumne
Heute werden die Daten zum ZEW-Konjunkturtest veröffentlicht. Er dürfte sein hohes Niveau verteidigen und einmal mehr indizieren, dass die deutsche Konjunktur weiter solide expandiert. Mit Blick auf die Einschätzung der aktuellen Lage ist sogar eine kräftige Aufwärtsentwicklung zu erwarten – die deutsche Wirtschaft brummt derzeit. Auch die Erwartungen für die weitere Entwicklung der konjunkturellen Dynamik für das Euroland dürften sich im Kern weiter robust entwickeln, da andere Zeitreihen – etwa der EU-Kommission- dies indizieren.
Die wegweisenden Daten kommen heute wie so oft aus den USA: Bevor morgen die Daten zu den Verbraucherpreisen veröffentlicht werden, werden heute die Zeitreihen für die Preisentwicklung auf der Ebene der Produzentenpreise veröffentlicht. Der Preisdruck auf den Vorstufen der Produktion ist hier weiterhin aufwärts gerichtet: Sowohl bei den Zwischenprodukten als auch bei den Endpreisen nimmt der Preisdruck auf der Ebene der Produzentenpreise seit geraumer weiter zu. Insofern ist der per Konsensus erwartete Rückgang der Preisentwicklung auf der Ebene der Verbraucherpreise aller Voraussicht nach temporär. Dafür spricht auch der jüngste Datensatz des Institute of Supply Management, der auf weiter robuste Preisdaten bei den Verbraucherpreisen verwiesen hatte. Den heutigen und morgigen Daten kommt schon eine gewisse Bedeutung für den weiteren Kurs der Fed zu: Bislang sieht die US-Notenbank die Preisentwicklung als transitorisch an - zu Recht wie wir meinen. Schließlich werden heute die Daten zum Mittelstandsbarometer in den USA veröffentlicht. Dieses hatte sich nach der Wahl Trumps sprunghaft verbessert und dieses Niveaus seitdem gehalten. Sollte die Zeitreihe ihr Niveau halten können, wäre dies ein weiteres Indiz dafür, dass der Ausblick für Konjunktur und Investitionen weiterhin wesentlich besser bleibt, als man angesichts der politischen Wirrungen vermuten könnte.
Während das gute Abschneiden von Macrons Partei en marche etwas bewegen könnte in Frankreich, ist die Konfusion mit Blick auf den weiteren Kurs der Tories mit Blick auf den Brexit immer größer. Auch die Diskussion über die Zukunft von Theresa May als Ministerpräsidentin bzw. Führerin der Tories dürfte die Brexit-Verhandlungen nicht einfacher machen. Man darf gespannt sein, ob die Verhandlungsposition der Briten soweit geschwächt wird, dass es zumindest perspektivisch nicht doch noch ein weiteres Referendum gibt, was das ganze Projekt doch noch kippt oder zumindest maßgeblich entschärft.
Mit Blick auf die gute globale Konstitution sollten vor allem die US-Zinssätze wieder etwas stärker anziehen und auch dem Bund Future Abschläge bescheren: Wir sehen im Saldo eine Handelsspanne des Bund Future zwischen 164,25 und 165,35 Indexpunkten. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,16 und 2,27% liegen.