ifo-Geschäftsklima: Konjunkturoptimismus setzt ein dickes Ausrufezeichen - Nord LB Kolumne
Das Münchener ifo-Institut hat vor wenigen Minuten die Ergebnisse seines viel beachteten Konjunkturtests für den aktuellen Berichtsmonat Mai veröffentlicht. Demnach hat sich die Stimmung bei den befragten rund 7.000 deutschen Unternehmenslenkern abermals aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex kletterte auf 114,6 Punkte. Das ist der höchste jemals seit der deutschen Vereinigung erreichte Stand und darin dokumentiert sich eine geradezu euphorische Einschätzung der Konstitution bzw. der Perspektiven der deutschen Wirtschaft.
Die schon vor einigen Tagen von sentix und dem ZEW veröffentlichten Stimmungsindikatoren hatten bereits für ein sehr freundliches Konjunkturbild gesprochen. Auch die heute 30 Minuten zuvor von Markit im Rahmen der Schnellschätzung bekannt gegebenen Zahlen zu den deutschen Einkaufsmanagerindizes deuten sehr klar in diese Richtung. Mit den nun vorliegenden Ergebnissen des ifo-Konjunkturtests sind aber wohl alle Zweifel ausgeräumt, dass der deutsche Konjunkturmotor mit allerhöchster Drehzahl läuft.
Sowohl die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage als auch die auf die Situation in sechs Monaten gerichteten Geschäftserwartungen konnten merklich zulegen. Die gegenwärtige Situation wurde mit 123,2 Punkten so positiv beurteilt wie niemals zuvor. Nach den heute Morgen vom Statistischen Bundesamt vorgestellten sehr erfreulichen Detailinformationen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im I. Quartal ist das gewiss nicht völlig überraschend, in dieser Ausprägung aber doch ein ganz dickes Ausrufezeichen! Vielleicht noch bemerkenswerter sind die abermals optimistischeren Erwartungen an die wirtschaftliche Lage in sechs Monaten. Die deutschen Unternehmen gehen ganz unmissverständlich davon aus, dass das augenblicklich schon fast am Anschlag befindliche hohe Expansionstempo noch weiter zulegen kann.
Beim Blick auf die Teilergebnisse zeigt sich, wie breit der Konjunkturaufschwung in Deutschland unterlegt ist. In allen Wirtschaftsbereichen haben sich die Einschätzungen auf teilweise sehr hohen Niveaus weiter verbessert, lediglich im Einzelhandel gab es einen ganz kleinen Rücksetzer.
Auch wenn mit der Wahl von Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten die Stabilität des gemeinsamen Währungsraums einen enormen Rückhalt bekommen hat, sind – nüchtern betrachtet – die geopolitischen Risiken weiterhin keineswegs trivial. Es scheint aber die Wahrnehmung vorzuherrschen, dass Trump, Brexit und vieles mehr entweder weit weg genug sind oder aber der deutschen Wirtschaft nicht wirklich etwas anhaben können. Wir hoffen sehr, dass sich diese vielleicht etwas unbekümmerte Zuversicht bestätigen wird.
Fazit: Der ifo-Geschäftsklimaindex kletterte im Mai mit 114,6 Punkten auf das höchste jemals seit der deutschen Vereinigung erreichte Niveau. Darin dokumentiert sich eine geradezu euphorische Einschätzung der Konstitution und der Perspektiven der deutschen Wirtschaft. Damit sind alle Zweifel ausgeräumt, dass der Konjunkturmotor mit allerhöchster Drehzahl läuft. Bei den Unternehmen scheint die Wahrnehmung vorzuherrschen, dass Trump, Brexit und vieles mehr entweder weit weg genug sind oder aber der deutschen Wirtschaft nicht wirklich etwas anhaben können. Wir hoffen sehr, dass sich diese vielleicht etwas unbekümmerte Zuversicht bestätigen wird.