Deutschland: ifo-Geschäftsklimaindex steigt weiter - VP Bank Kolumne
Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer legt im April von 112,3 auf 112,9 Punkte zu. Es ist doch erstaunlich, wie stark sich der ifo-Geschäftsklimaindex über die vergangenen Quartale hinweg berappelt hat. Die Wachstumsperspektiven für das laufende Jahr werden schrittweise besser. Schaut man auf die Konsensprognosen für den erwarteten BIP-Zuwachs 2017, herrscht noch allgemeine Demut. Möglicherweise muss diese Demut in den kommenden Monaten aufgegeben werden.
Zwar haben sich die weiteren Geschäftsaussichten etwas eingetrübt, doch dies könnte tatsächlich an dem zum Zeitpunkt der Umfrage noch unsicheren Wahlausgang in Frankreich gelegen haben. Es ist deshalb wichtig anzumerken: Im heute veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex ist der Ausgang der ersten Wahlrunde der französischen Präsidentschaftswahl noch nicht enthalten.
Setzt sich Emmanuel Macron auch beim zweiten Urnengang am 7. Mai durch, dürfte die deutsche Industrie durchatmen. Frankreich gehört zu den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands und entsprechend gebannt schaut man auch in den deutschen Konzernzentralen sehr genau auf die politische Stimmung im Nachbarland. Setzt Macron Reformen um, wird auch die Bundesrepublik davon profitieren. Damit wiederum könnte sich die ohnehin gute Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter verbessern. Während die deutsche Binnenwirtschaft bereits im vergangenen Jahr gut lief, mehren sich Zeichen, dass die Exportwirtschaft nun auch einen Zahn zulegen kann. Vor allem auch die verbesserte wirtschaftliche Situation in den Schwellenländern gibt den exportstarken deutschen Unternehmen Auftrieb.