Stahl- und Eisenerzpreise fallen deutlich - Commerzbank-Kolumne
Von China ausgehend haben die Eisenerzpreise seit dem Hoch Mitte März rund 30% verloren. Der Grund sind rekordhohe Lagerbestände, eine Überproduktion bei Eisenerz sowie auch bei Stahl in China. Nun kommen sogar erste Anzeichen einer wieder schwächer werdenden Nachfrage hinzu, sodass sich der Stahlüberschuss in China noch auszuweiten droht. Entsprechend fallen die Stahlpreise und die Preise für die für die Stahlerzeugung benötigten Rohstoffe. Da die Basismetalle zum Teil (Nickel, Zink) ebenfalls von der Stahlindustrie nachgefragt werden oder in Konkurrenz zu Stahl stehen (Aluminium), aber auch die Endnachfrage identisch ist, fallen die Basismetallpreise parallel. Bisher beträgt der Verlust durchschnittlich aber nur 5%.
Zinsen und Anleihen
Deutschland: Einkaufsmanagerindizes (Apr), 9:30 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Apr), 10:00 Uhr
Großbritannien: Einzelhandelsumsatz (Mrz), 10:30 Uhr
USA: Verkäufe bestehender Häuser (Mrz), 16:00 Uhr
Das Rennen um die Präsidentschaft in Frankreich bleibt weiterhin eng. Die Umfragen sprechen zwar unverändert für eine Stichwahl zwischen Emmanuel Macron und Marine Le Pen. Doch Jean-Luc Mélenchon und François Fillon sind den beiden dicht auf den Fersen: Der Abstand ist kleiner als der mit Meinungsumfragen gemeinhin verbundene Unsicherheitsfaktor. Gestern verringerten sich die Risikoaufschläge zehnjähriger französischer Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen um gut sechs Basispunkte. Sollten sich am Sonntag tatsächlich Macron und Le Pen für die Stichwahl qualifizieren, dann dürften sich die Risikoaufschläge weiter verringern. In den USA war die Zahl der Erstanträge in der Woche vor Ostern mit 244.000 erneut sehr niedrig. Die Zahl derer, die Arbeitslosenunterstützung erhalten, ist unter 2 Mio. gefallen – dem niedrigsten Stand seit April 2000. Der Arbeitsmarkt weist zunehmende Zeichen von Anspannung auf: So berichtete die Fed in ihrem Beige-Book am Mittwoch, dass zunehmend auch Stellen, die nur eine geringe Qualifizierung verlangen, nicht besetzt werden können. Der Lohnanstieg in den USA dürfte sich somit beschleunigen. Die Stimmung der US-Unternehmen ist – beispielsweise gemessen am Index der Philadelphia Fed – weiterhin gut. Sie hat sich aber nach dem – von der Wahl Donald Trumps getriebenen – kräftigen Aufschwung zum zweiten Mal eingetrübt. Ein analoges Muster zeigte bereits am Montag der Empire State Index. Auch aus dem Euroraum werden immer häufiger positive Konjunkturdaten berichtet. So meldete die EU-Kommission gestern einen Anstieg des Verbrauchervertrauens im Euro-raum von -5 auf -3,6 Punkte – höher stand der Index zuletzt 2007.
Aktien
General Electric, Ergebnis Q1
Philips Lighting, Ergebnis Q1
Software AG, Ergebnis Q1
Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Donnerstag überwiegend mit Aufschlägen. Die Indexgewinne hielten sich aber mit Ausnahme des Leitindex in Frankreich (+1,5%) zumeist in engen Grenzen. Nach wie vor fehlt es den Märkten kurzfristig an signifikanten Impulsen, die die Kurse höher treiben könnten. Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich führen ebenso zur Zurückhaltung wie der verhaltene Start in die US-Berichtssaison. In diesem Umfeld gewann der Dax 0,1%; immerhin schloss er über der Marke von 12.000 Punkten. Tagesgewinner war die Aktie von Siemens mit einem Plus von 1,2%. Gesucht waren auch wieder Bankaktien (Deutsche Bank: +0,9%; Commerzbank: +0,5%), die insbesondere von der spürbar gestiegenen Rendite für die 10jährige deutsche Bundesanleihe profitierten. Dagegen gerieten Stahlaktien wie beispielsweise Thyssen-Krupp (-1,7%) oder Klöckner (-2,2%) unter Verkaufsdruck. Verantwortlich hierfür zeichneten vor allem Spekulationen über mögliche Importbeschränkungen für Stahl in die USA. Auf europäischer Sektorenebene waren insbesondere Werte aus dem Bereich Bau (+1,1%) gefragt. Am Ende der Performanceskala rangierten Titel aus dem Sektor Versorger (-0,9%). Die Börsen in den USA tendierten gestern freundlicher. Der Dow Jones-Index legte um 0,9% zu. Für Rückenwind sorgten vor allem solide Quartalszahlen sowie die Hoffnung auf baldige Steuersenkungen. Auf Sektorenebene waren insbesondere Werte aus dem Finanzbereich gefragt, die im Schnitt um 1,6% zulegten. Wie in Europa rangierten Versorgertitel mit durchschnittlichen Verlusten von 0,4% am Performanceende. Die Börsen in Asien tendierten mit Ausnahme der festlandchinesischen Märkte freundlicher. Der Nikkei 225-Index gewann 1% und der KOSPI-Index 0,7%.