Paion: Verlust geringer als erwartet - neue EU-Studie 2018?
Beim Aachener Biopharmaunternehmen Paion ist der Umsatz im vergangenen Jahr um 4,2 Millionen Euro auf 4,3 Millionen Euro gestiegen, nachdem die Gesellschaft für den Narkosemittelkandidaten Remimazolam auf dem US-Markt ein Vermarktungsabkommen mit Cosmo abschließen konnte. Die Kosten sind gesunken: Für Forschung und Entwicklung hat Paion im vergangenen Jahr mit 23,4 Millionen Euro rund 6 Millionen Euro weniger ausgegeben als im Jahr 2015, die Verwaltungs- und Vertriebskosten sind um 0,6 Millionen Euro auf 5,1 Millionen Euro gefallen. Unter dem Strich weist Paion einen Verlust von 20,1 Millionen Euro aus – erwartet hatten die Aachener zwischen 24,5 und 27,5 Millionen Euro – allerdings ohne die Vertriebsvereinbarung mit Cosmo.
Im laufenden Jahr rechnen die Westdeutschen mit einem Umsatz von 5,8 Millionen Euro, die vor allem aus dem US-Lizenzvertrag für Remimazolam resultieren werden. Für Forschung und Entwicklung will man zwischen 18 Millionen Euro und 20 Millionen Euro ausgeben. Unter dem Strich rechnet Paion damit, dass sich der Verlust auf 12 Millionen Euro bis 14 Millionen Euro reduzieren wird. „Auf Basis der aktuellen Planung geht Paion davon aus, dass der Finanzmittelbestand von EUR 30,1 Mio. zum 31. Dezember 2016 Paion in die Lage versetzt, alle verbleibenden Entwicklungsaktivitäten in der Indikation Kurzsedierung in den USA vollständig abzuschließen“, so das Unternehmen am Donnerstag weiter. Damit sieht sich das Unternehmen bis mindestens Ende 2018 finanziert.
Das Jahr 2017 wird von diversen wichtigen Aktivitäten bestimmt sein. Neben der Zusammenarbeit mit Cosmo in den USA wollen die Aachener eigenen Angaben zufolge unter anderem die Arbeiten an einem Zulassungsdossier für den japanischen Markt in der Allgemeinanästhesie beginnen – hier hat Remimazolam das komplette klinische Entwicklungsprogramm durchlaufen.
Paion könnte 2018 neue Europa-Studie mit Remimazolam starten
Interessant dürfte zudem der europäische Markt werden, wo Paion Anfang des vergangenen Jahres eine EU-Phase-III-Studie mit Remimazolam bei Patienten in der Herzchirurgie abbrechen musste. Die Anzeichen mehren sich deutlich, dass das Unternehmen die Entwicklung aber wieder aufnehmen wird. „In Abstimmung mit führenden Meinungsbildnern in der Allgemeinanästhesie wird 2017 eine Phase-I-Studie durchgeführt werden, um die Anzahl der Patienten zu bestimmen, die für eine EU-Phase-III-Studie in der Allgemeinanästhesie erforderlich ist“, kündigt Paion an. Für eine Phase-III-Studie sieht man einen zusätzlichen Finanzierungsbedarf in Höhe von rund 20 Millionen Euro bis 25 Millionen Euro. Beim Studiendesign wolle man sich am japanischen Programm orientieren, das die Aachener abschließen konnten. Im kommenden Jahr könnte es mit der Studie losgehen – sofern bis dahin unter anderem die Finanzierung steht.
Die Paion Aktie notierte gestern im XETRA-Handel bei 2,251 Euro mit 1,75 Prozent im Minus. Aktuelle Indikationen am frühen Donnerstagmorgen liegen um 2,30/2,32 Euro. Die komplette News des Unternehmens: hier klicken.