US-Notenbank Fed: Die Tagung des FOMC beginnt am Nachmittag - National-Bank Kolumne
Am Abend hat das britische Unterhaus den Weg für die Aufnahme der Austrittsverhandlungen gemäß Artikel 50 des EU-Vertrages frei gemacht. Obwohl es gestern Morgen noch nicht klar war, ob der Gesetzentwurf des Oberhauses durch das Unterhaus abgelehnt würde, entschieden sich die Abgeordneten des Unterhaus letztlich dafür, der britischen Regierung größtmögliche Flexibilität bei der Verhandlungsführung mit der EU einzuräumen. Bevor nun der Austritt offiziell erklärt werden kann, muss das Oberhaus dem ursprünglichen Gesetz zustimmen. Das gilt jedoch als Formalie, da die Abgeordneten bei Ablehnung ihres Vorschlages die Zustimmung zum ursprünglichen Gesetz des Regierung May zugesagt hatten. Dementsprechend ist in den nächsten Tagen durchaus damit zu rechnen, dass das offizielle Austrittsgesuch UKs bei der EU eingehen wird. Ganz ohne Echo blieb das Abstimmung nicht, denn die schottische Regierungschefin hat für den Herbst 2018 ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum angekündigt. Das macht deutlich, wie stark der Riss hin-sichtlich Brexit durch UK geht. Dem Land stehen unruhige Zeiten bevor. Ob das bei der niederländischen Wahl morgen auch so sein wird, ist offen. Obwohl es nach wie vor eine große Zahl unentschlossener Wähler geben soll, machen die Umfragen eines deutlich: Die Regierungsbildung wird alles andere als einfach werden, da es entweder auf eine Mehrparteienkoalition (mindestens drei, eher mehr Parteien) oder eine Minderheitsregierung hinauslaufen wird. In beiden Fällen wird der Regierungsbildungsprozess jedoch viel Zeit verschlingen. Das Hauptinteresse der Investoren richtet sich auf die heute Nachmittag beginnende Tagung des FOMC mit anschließender Pressekonferenz am Mittwoch. Dabei geht es nicht um die die geldpolitische Entscheidung an sich, denn die Fed wird die Fed Funds Zielzone um 25 bp anheben. Der Ausblick auf die weitere Geldpolitik wird die Anleger am stärksten umtreiben.
Übersehen sollte man trotzdem nicht, dass zahlreiche Konjunkturdaten veröffentlicht werden oder bereits worden sind. Heute Morgen wurden einige Daten über die chinesische Wirtschaft veröffentlicht. Während der Wert für die Industrieproduktion die Erwartungen leicht übertreffen konnte, blieben die Einzelhandelsumsätze im Februar deutlich hinter den Schätzungen zurück. Immerhin zogen beide Werte im Vergleich zum Vormonatswert an. Im Laufe des Vormittags stehen zahlreiche endgültige Konsumentenpreisinformationen für den Februar aus verschiedenen Euroländern an. Überraschungen wird es nicht mehr geben. Im weiteren Verlauf des Vormittags wird der ZEW-Indikator zu beachten sein. Obwohl die Grundstimmung der befragten Akteure aufgrund der Entwicklung an den Kapitalmärkten positiv sein sollte, könnten der Zinsanstieg, die Inflationsentwicklung im Euroraum, der Brexit und / oder die Fragezeichen hinter der künftigen Handelspolitik der USA für eine Eintrübung der Werte sorgen. Und am Nachmittag wird man den US-Erzeugerpreisen entnehmen können, dass die Inflation langsam in der Kernrate ankommt. Der Fed dürfte ein weiteres Argument für die Straffung der Geldpolitik geliefert werden.
Vermutlich werden sich die Investoren im Hinblick auf die FOMC-Tagung in Zurückhaltung üben. Auch der für die Ostküste der USA angekündigte Wintereinbruch, der zum Ausfall des Treffens von Donald Trump und Angela Merkel gesorgt hat, dürfte Auswirkungen haben. Der Bund Future dürfte kaum verändert in den Tag starten und sich zwischen 158,50 und 159,90 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,52 und 2,66% schwanken.