Deutsche Bank Aktie stürzt weiter ab: Große Kapitalerhöhung, Dividende und Konzernumbau
Es sieht nicht gut aus für die Deutsche Bank Aktie! Schon am Freitag kam es nach Gerüchten, dass der Finanzkonzern in Kürze eine milliardenschwere Kapitalerhöhung ankündigen werden, zu massiven Kursverlusten bei der Bankaktie. Bei 18,20 Euro wurde im Tradegate-System am Abend das Tagestief notiert, den XETRA-Handel hatte der Titel zuvor bei 19,14 Euro beendet – das Tageshoch wurde zuvor bei 19,795 Euro notiert. Nachdem die Deutsche Bank Aktie an einer Widerstandszone um die Marke von 20 Euro nach unten abgeprallt war, fielen die Nachrichten in ein technisch geschwächtes Umfeld, was den deutlichen Kursverlust begünstigt hat. Am Montagmorgen setzt sich dieser zunächst fort: Aktuelle Indikationen für die Deutsche Bank Aktie notieren bei 17,40/17,60 Euro.
In der Spitze hätte die DAX-notierte Bankaktie damit jetzt schon mehr als 10 Prozent Wertverlust vom Freitagshoch zu verzeichnen, nachdem seit dem Wochenende fest steht: Der DAX-Konzern will sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung 8 Milliarden Euro holen. Hierzu will die Gesellschaft bis zu 687,5 Millionen neuen Aktien ausgeben. „Die Zeichnungsfrist soll am 21. März beginnen und am 6. April enden“, so die Deutsche Bank. Das Volumen der Kapitalerhöhung liegt am oberen Ende dessen, was am Markt zuvor schon erwartet wurde.
Börsengang der Deutsche Asset Management wird vorbereitet
Mit dem frischen Eigenkapital soll die harte Kernkapitalquote auf 14,1 Prozent steigen und eine Verschuldungsquote von 4,1 Prozent erreicht werden. „Die Bank strebt eine harte Kernkapitalquote von deutlich über 13 Prozent und eine Verschuldungsquote von 4,5 Prozent an“, so das Unternehmen zu den weiteren Zielen. Ankündigungen gibt es zudem zur Dividende: Für 2016 will die Gesellschaft 0,19 Euro je Deutsche Bank Aktie ausschütten, für 2017 wird eine Mindestdividende von 0,11 Euro in Aussicht gestellt. Ab 2018 wolle man wieder wettbewerbsfähige Ausschüttungen zahlen, so der DAX-Konzern.
Doch das ist nicht die einzige Neuigkeit vom Wochenende: „Die Postbank soll mit dem Privat- und Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank zusammengeführt und ein Minderheitsanteil des Asset Managements an die Börse gebracht werden“, heißt es. Der Schritt soll zusammen mit dem Verkauf weiterer Beteiligungen bis zu 2 Milliarden Euro Erlös einbringen. „Außerdem soll eine integrierte Unternehmens- und Investmentbank entstehen“, kündigt der Konzern am Sonntag an. Mit den Maßnahmen will man sich auf drei Bereiche konzentrieren: Neben der Asset Management Sparte sind dies die „Privat- und Firmenkundenbank“ sowie die „Unternehmens- und Investmentbank“. Die Bankmanager erwarten mehr als 2 Milliarden Euro an jährlichen Kostenentlastungen. Die Ausgaben für die Restrukturierung sollen einmalig 2 Milliarden Euro ausmachen.
Zwei neue stellvertretende Vorstandsvorsitzende
Mit der Umstrukturierung wird auch der Vorstand neu sortiert. Finanzvorstand Marcus Schenck solle im Laufe des Jahres mit Garth Ritchie die Unternehmens- und Investmentbank leiten, Schencks Nachfolge auf dem Posten des Finanzchefs ist derzeit noch nicht geregelt. „Die Privat- und Firmenkundenbank wird neben Sewing perspektivisch auch Frank Strauß leiten, der Vorstandsvorsitzende der Postbank“, so der Konzern weiter. Strauß werde in den Vorstand der Deutschen wechseln. Dagegen werde Jeffrey Urwin aus dem Management ausscheiden, die Verantwortung für das US-Geschäft übernimmt Bankchef John Cryan. Finanzvorstand Marcus Schenck und Christian Sewing werden zudem mit sofortiger Wirkung stellvertretende Vorsitzende des Vorstands, heißt es am Sonntag aus dem Unternehmen.
Am Freitag war die Deutsche Bank Aktie abgestürzt, nachdem die Gerüchte um eine bevorstehende Kapitalerhöhung aufkamen, wir berichteten. Die komplette heutige News des Unternehmens: hier klicken.