Deutsche Bank: Nun wird es ernst! Kapitalerhöhung und IPO des Asset Managements
Am Freitag war es bereits ein Gerücht, das die Deutsche Bank später bestätigte: Man prüfe eine milliardenschwere Kapitalerhöhung, so der größte deutsche Bankkonzern. Nun steht es fest: Der DAX-Konzern will sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung 8 Milliarden Euro holen. Hierzu will die Gesellschaft bis zu 687,5 Millionen neuen Aktien ausgeben. „Die Zeichnungsfrist soll am 21. März beginnen und am 6. April enden“, so die Deutsche Bank. Das Volumen der Kapitalerhöhung liegt am oberen Ende dessen, was am Markt zuvor schon erwartet wurde.
Mit dem frischen Eigenkapital soll die harte Kernkapitalquote auf 14,1 Prozent steigen und eine Verschuldungsquote von 4,1 Prozent erreicht werden. „Die Bank strebt eine harte Kernkapitalquote von deutlich über 13 Prozent und eine Verschuldungsquote von 4,5 Prozent an“, so das Unternehmen zu den weiteren Zielen. Ankündigungen gibt es zudem zur Dividende: Für 2016 will die Gesellschaft 0,19 Euro je Deutsche Bank Aktie ausschütten, für 2017 wird eine Mindestdividende von 0,11 Euro in Aussicht gestellt. Ab 2018 wolle man wieder wettbewerbsfähige Ausschüttungen zahlen, so der DAX-Konzern.
Doch das ist nicht die einzige Neuigkeit vom Wochenende: „Die Postbank soll mit dem Privat- und Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank zusammengeführt und ein Minderheitsanteil des Asset Managements an die Börse gebracht werden“, heißt es. Der Schritt soll zusammen mit dem Verkauf weiterer Beteiligungen bis zu 2 Milliarden Euro Erlös einbringen. „Außerdem soll eine integrierte Unternehmens- und Investmentbank entstehen“, kündigt der Konzern am Sonntag an. Mit den Maßnahmen will man sich auf drei Bereiche konzentrieren: Neben der Asset Management Sparte sind dies die „Privat- und Firmenkundenbank“ sowie die „Unternehmens- und Investmentbank“. Die Bankmanager erwarten mehr als 2 Milliarden Euro an jährlichen Kostenentlastungen. Die Ausgaben für die Restrukturierung sollen einmalig 2 Milliarden Euro ausmachen.
Deutsche Bank sortiert den Vorstand neu
Mit der Umstrukturierung wird auch der Vorstand neu sortiert. Finanzvorstand Marcus Schenck solle im Laufe des Jahres mit Garth Ritchie die Unternehmens- und Investmentbank leiten, Schencks Nachfolge auf dem Posten des Finanzchefs ist derzeit noch nicht geregelt. „Die Privat- und Firmenkundenbank wird neben Sewing perspektivisch auch Frank Strauß leiten, der Vorstandsvorsitzende der Postbank“, so der Konzern weiter. Strauß werde in den Vorstand der Deutschen wechseln. Dagegen werde Jeffrey Urwin aus dem Management ausscheiden, die Verantwortung für das US-Geschäft übernimmt Bankchef John Cryan. Finanzvorstand Marcus Schenck und Christian Sewing werden zudem mit sofortiger Wirkung stellvertretende Vorsitzende des Vorstands, heißt es am Sonntag aus dem Unternehmen.
Am Freitag war die Deutsche Bank Aktie abgestürzt, nachdem die Gerüchte um eine bevorstehende Kapitalerhöhung aufkamen, wir berichteten. Die komplette heutige News des Unternehmens: hier klicken.