Wirecard: Bilanzgerüchte, Staatsanwälte, Manipulationen – eine wilde Woche
Es war wieder einmal eine wilde Woche für Wirecard (Wochenschlusskurs der Wirecard Aktie im XETRA-Handel: 43,48 Euro): Schon öfter stand das Unternehmen im Blickpunkt von Spekulationen, wobei der sich anbahnende Manipulationsskandal rund um Veröffentlichungen unbekannter Autoren unter dem Pseudonym „Zatarra“ der bekannteste war. Der „Fall Zatarra“ hat nun ein juristisches Nachspiel: Die Staatsanwaltschaft in München ermittelt, es besteht der Verdacht der Kursmanipulation gegen diverse Personen – keine davon soll zu Wirecard gehören. Anzeige hat die BAFin erstattet, die den Manipulationsverdacht zuvor über Monate untersucht hatte.
Neu hinzu kommen nun Spekulationen um die Werthaltigkeit von Bilanzpositionen über 250 Millionen Euro aus en Acquiring-Aktivitäten des süddeutschen Zahlungsdienstleisters, die ein Autor im „Manager-Magazin“ aufgeworfen hat. Es sei eine „ebenso große wie ominöse Forderungsposition“, heißt es im Bericht. Es ist nichts ungewöhnliches, das man an der Börse über das komplizierte und verschachtelte Unternehmen solche Zweifel hört – sie sind der Boden, auf dem das große Engagement der Shortseller bei der Wirecard Aktie wächst. Welche Shortpositionen markanterer Art existieren, wird regelmäßig im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Wirecard spricht von „haltlosen“ Darstellungen im Manager-Magazin
Wirecard reagiert mit einem Dementi, spricht von völlig haltlosen Darstellungen in dem Bericht und verweist dabei auf die Erläuterungen in der Bilanz des Jahres 2015 zu den Aktivitäten im Acquiring. Die Positionen seien am Markt bekannt, heißt es vom TecDAX-notierten Unternehmen. Analysten bestätigen dies, doch man übt man an der Börse auch Kritik an der Transparenz der Gesellschaft – auch nicht erst seit dieser Woche übrigens. So hoffen zum Beispiel die Experten der DZ Bank darauf, dass sich Wirecard zu dem nun hochkochenden Thema stärker erklärt.
Übrigens: Die immer wieder hochkochenden Spekulationen um den TecDAX-Konzern funktionierten einmal auch in die andere Richtung. Im vergangenen Jahr behauptete ein Blogger, dass Wirecard durch irgendein chinesisches Unternehmen übernommen wird für bis zu 55 Euro je Aktie, wir berichteten. Wie zuvor bei den Zatarra-Gerüchten verlief allerdings auch dieses Gerücht völlig im Sand.
Die jüngsten Analystenschätzungen zur Wirecard Aktie
- Die Experten der DZ Bank reagieren eher gelassen auf die neuen Vorwürfe. ...hier weiterlesen
- Die Analysten von Goldman Sachs bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von Wirecard. ...hier weiterlesen
- Die Analysten von Hauck + Aufhäuser bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von Wirecard. ...hier weiterlesen