Commerzbank: Gewinnabsturz, Aktie trotzdem im Plus - kommt Trendwende?
Die Commerzbank hat am Donnerstagmorgen ihre Zahlen für das Jahr 2016 vorgelegt, die von der Börse mit Spannung erwartet wurden. Der Finanzdienstleister meldet einen deutlichen Gewinnabsturz, den man am Markt aber in dieser Form erwartet hatte. Nach 1,08 Milliarden Euro Gewinn im Jahr 2015 weist die Commerzbank für 2016 einen Überschuss von 0,28 Milliarden Euro aus. Je Commerzbank Aktie bricht der Überschuss von 0,90 Euro auf 0,22 Euro ein. Operativ sei der Gewinn von 1,94 Milliarden Euro auf knapp 1,4 Milliarden Euro zurückgegangen, meldet das Unternehmen.
Für Druck auf das Ergebnis sorgten mehrere bekannte Faktoren. Neben dem Niedrigzinsniveau war vor allem eine hohe Risikovorsorge für Schiffsfinanzierungen ergebnisbelastend. Bei den Verwaltungsaufwendungen meldet die Bank einen Rückgang von 7,16 Milliarden Euro auf 7,1 Milliarden Euro. Die Erträge vor Risikovorsorge sind von 9,8 Milliarden Euro auf 9,4 Milliarden Euro gefallen.
„Im Jahr 2016 haben wir ein solides Ergebnis erzielt und unsere Kapitalquote weiter verbessert. Allerdings können wir mit der Ergebnisqualität noch nicht zufrieden sein“, sagt Commerzbank-Chef Martin Zielke und verspricht dann einiges: Man wolle „die Commerzbank bis 2020 zur wettbewerbsfähigsten Bank in Deutschland machen. Die Ziele, die wir uns gesetzt haben, arbeiten wir nun Schritt für Schritt ab“, so Zielke. „Unsere harte Kernkapitalquote ist auf 12,3 Prozent gestiegen und liegt über allen regulatorischen Anforderungen. Damit sind wir für anstehende Belastungen aus Restrukturierungsaufwand und regulatorischen Vorgaben gewappnet. Auch im weiteren Jahresverlauf soll die CET-1-Quote bei mindestens 12 Prozent liegen“, sagt zudem Commerzbank-Finanzvorstand Stephan Engels.
Commerzbank Aktie vorbörslich im Plus
Aktuelle Indikationen am frühen Morgen deuten auf Kursgewinne für die Commerzbank Aktie hin und liegen bei 7,89/7,96 Euro. Besser als erwartete Ergebnisse im vierten Quartal sorgen für den Anstieg. Im Handel am Mittwoch wurde der XETRA-Schlusskurs bei 7,736 Euro (-1,7 Prozent) beendet, nachdem das Papier im Tagesverlauf nach charttechnischen Verkaufssignalen bis auf 7,48 Euro abgerutscht war. Abzuwarten bleibt damit, ob der Aktienkurs des DAX-Konzerns wieder über die gestern unterschrittenen Signalmarken um 7,82/7,89 Euro und 7,98/8,05 Euro klettern kann.
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