Monte dei Paschi: Gelingt Italien die Banken-Rekapitalisierung? - National-Bank Kolumne
Immerhin wird zum Start der Vorweihnachtswochen mit dem Ifo-Geschäftsklimaindikator noch ein wichtiger Konjunkturindikator veröffentlicht. Das Signal dürfte dabei eindeutig sein: Die deutsche Wirtschaft ist auf einem robusten Wachstumspfad. In Anbetracht der Währungsentwicklung könnte es durchaus eine positive Überraschung geben. Die deutschen Unternehmen sollten optimistisch in die Zukunft blicken. Zusätzlich äußern sich mit dem Bundesbankchef sowie der Fed-Chefin zwei Notenbanker. Neue Impulse sollte man jedoch von beiden nicht erwarten. Jens Weidmann dürfte seine bekannten Positionen wiederholen. Und Janet Yellen dürfte ihren Aussagen nach der Pressekonferenz in der vergangenen Woche kaum etwas hinzuzufügen haben. Andere US-Notenbanker wurden dagegen bereits deutlicher. In Abhängigkeit des zusätzlichen fiskalischen Stimulus, der durch den designierten US-Präsidenten noch auf den Weg gebracht werden soll, könnte die Fed durchaus einen aggressiveren geldpolitischen Kurs einschlagen (müssen). Außerdem gibt es erste Stimmen aus der Fed, die sich für einen Abbau der Bilanz der Fed, also einem Verkauf von Staatsanleihebeständen oder mindestens dem Stopp der Reinvestition fällig werdender Anleihen bzw. von Zinszahlungen einsetzen. Es ist davon auszugehen, dass diese Überlegungen Bestandteil der Diskussionen auf den nächsten FOMC-Tagungen sein werden.
Die Entwicklung in Italien dürfte ebenfalls wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten. Schließlich muss bis zum Ende des Jahres Monte dei Paschi di Siena rekapitalisiert werden, um die Auflagen der EZB zu erfüllen. Es soll zwar heute damit losgehen. Doch ob die Rekapitalisierung erfolgreich verläuft, ohne dass es staatliche Hilfen gibt, ist derzeit nicht absehbar. Und wenn es doch zu einer staatlichen Stützung kommt, bleibt offen, wie diese im aktuellen regulatorischem Umfeld umgesetzt werden kann. In Anbetracht des hohen Volumens an non performing loans, das nahezu alle italienischen Banken in ihren Büchern haben, wird das ein sehr schwieriges Unterfangen, zumal die Zeit drängt. Die Krisen in Italien gehen also weiter.
Ansonsten werden heute die Wahlmänner in den USA ihre Stimmen abgeben, um den neuen US-Präsidenten zu bestimmen. Das Ergebnis wird jedoch erst am 6. Januar bekannt gegeben. Obwohl es wohl massiven öffentlichen Druck auf die Wahlmänner gibt, nicht für Donald Trump zu stimmen, wird er für das Amt nominiert werden.
In die Vorweihnachtswoche dürfte der Bund Future kaum verändert starten. Sollte der Ifo besser ausfallen, als es erwartet wird, dürfte das allenfalls kurzfristig für etwas niedrigere Kursnotierungen sorgen. Im Tagesverlauf sollte es zwischen 161,50 und 162,65 schwanken. Die Rendite 10jähriger US-T-Notes dürfte sich zwischen 2,51 und 2,66% bewegen.