Chinas Industrie wächst weiter kräftig - Commerzbank-Kolumne
Im November hat sich die Industrieproduktion in China im Jahresvergleich überraschend um 0,1% auf 6,2% verbessert. Damit bleibt Chinas Wirtschaft weiter auf einem soliden Wachstumskurs. Sämtliche Zuwächse liegen in diesem Jahr bisher über der 6%-Marke. Besonders kräftig wuchs die Produktion von Autos (+17,8% J/J). Ebenfalls mehr als erwartet legten die Einzelhandelsumsätze zu. Der Novemberwert übertraf mit 10,8% den Vorjahreswert deutlich (10,0%) und ist die bislang höchste Rate im laufenden Jahr. Die Investitionen im Zeitraum Januar bis November nahmen um 8,3% zu. Wachstumstreiber waren Telekommunikation & Computer, Kraftwerke sowie Elektronikbauteile & Maschinen.
Zinsen und Anleihen
Großbritannien: Arbeitslosenzahl (Nov.), 10:30 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (Okt.), 11:00 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Nov.), 14:30 Uhr
USA: Industrieproduktion (Nov.), 15:15 Uhr
USA: Fed-Zinsentscheidung 20:00 Uhr
Die politischen Risiken, die in den letzten Wochen und Monaten, aufgetaucht sind, haben die gute Stimmung bei den deutschen Unternehmen bislang nicht getrübt – im Gegenteil: Der vom ZEW auf Basis von Unternehmensbefragungen erhobene Konjunkturindikator ist von 58,8 auf 63,5 Punkte gekletterte, den höchsten Stand seit gut einem Jahr. Die Konjunkturerwartungen, die das ZEW auch abfragt, tendieren dagegen seit gut einem Jahr seitwärts. Die Logik dahinter ist folgende: Wenn sich die Lage verbessert – so wie es aktuell der Fall ist – dann sinkt der Anteil derer, die eine weitere Lageverbesserung erwarten. In China fast die Konjunktur ebenfalls immer besser Tritt. Vor ziemlich genau einem Jahr kochten die Sorgen hoch, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt vor einer Rezession steht. Jetzt liegt der Anstieg der Industrieproduktion bei soliden 6,2% zum Vorjahr. Zweistelligen Zuwachsraten wie in der Vergangenheit scheinen jedoch nicht mehr erreichbar (vgl. „Im Blickpunkt“). Der Bankensektor kann etwas aufatmen. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht hat einem Kompromissvorschlag für die Eigenkapitalpflicht im Bankensektor vorgelegt. Danach dürfen europäische Banken auch weiterhin Modelle zur Berechnung ihrer Risiken verwenden. Kurz gesagt: Wer seine Risiken gut streut, der braucht auch weniger Eigenkapital. Unter einem neuen Abkommen (Basel III) drohte das Ende der Risikomodelle zum Nachteil der europäischen gegenüber den angelsächsischen Banken. Nun lautet der Kompromiss: Die Modell können verwendet werden, doch der Eigenkapitalbedarf nicht um mehr als 25% heruntergerechnet werden. Das letzte Wort hierzu ist sicher noch nicht gesprochen.
Aktien
Metro, Jahresergebnis
Der Aufwärtstrend an den europäischen Börsen setzte sich nach einer kleinen Verschnaufpause zu Wochenbeginn am gestrigen Handelstag fort. Alle Leitindizes erzielten einen Gewinn. Das größte Tagesplus verzeichnete der italienische Leitindex mit einem Plus von 2,5%. Hier half vor allem die gute Entwicklung einiger Bankaktien. So stieg der Aktienkurs der Unicredit nach anfänglichen Verlusten infolge der geplanten Kapitalerhöhung um rd. 16%. Das hatte auch positive Abstrahleffekte auf einige andere europäische Bankaktien wie die Deutsche Bank (+1,3%). Negativ zu Buche schlug allerdings die deutlich gesunkene Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen (Commerzbank: -1%). Für Rückenwind sorgten auch robuste Makrodaten aus China (v.a. Industrieproduktion sowie Einzelhandelsdaten) sowie der Einstieg des französischen Medienkonzerns Vivendi bei der italienischen Mediaset (+31,9%). In diesem Umfeld gewann der Dax 0,8% und erzielte mit 11.300 Punkten ein neues Jahreshoch. Auf europäischer Sektorebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Werte aus dem Bereich Telekommunikation gesucht, dessen Indexmitglieder um durchschnittlich 1,9% kletterten. Am Ende der Performancerangliste standen dagegen Aktien aus dem Sektor Rohstoffe mit durchschnittlichen Verlusten von 1,8%. Die US-Börsen tendierten vor der Sitzung der US-Notenbank am heutigen Mittwoch erneut freundlich. Der Dow Jones-Index gewann 0,6% und verfehlte nur knapp die Marke von 20.000 Punkten. Seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten hat der Dow Jones-Index somit mehr als 10 Prozent zulegen können. Auf Sektorebene (S&P 500) waren v.a. Werte aus dem Energiebereich gefragt, die im Schnitt um 1,3% zulegten (Rohstoffe: - 0,2%). Die Börsen in Asien tendierten zur Wochenmitte überwiegend mit leichten Abschlägen. Chinesische A-Aktien verloren kurz vor Handelsschluss im Schnitt 0,5%.