Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen bleiben auf Vormonatsniveau – VP Bank Kolumne
Die ZEW-Konjunkturerwartungen bleiben im Dezember mit 13.8 Punkten auf ihrem Vormonatsniveau. Eigentlich hätte ein Anstieg drin liegen müssen. Die gute Stimmung an den Börsen und die zuletzt überraschend starken Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe haben fast schon eine Steilvorlage für einen Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen geliefert.
Die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten bleiben zurückhaltend. Weder der Brexit-Entscheid, noch die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten, noch das italienische Verfassungsreferendum konnten den Finanzmärkten im Jahr 2016 größeren Schaden zufügen. Alle drei Ereignisse haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Die Konsequenzen kommen erst im Jahr 2017 voll zum Tragen. Gerade deshalb werden viele Volkswirte mit Obacht ins neue Jahr schauen. Grundsätzlich gilt aber: Mario Draghi legt weiterhin seine schützenden Hände über den Währungsraum, mit geldpolitischen Störfeuern aus dem Euro-Tower in Frankfurt ist nicht zu rechnen. Das niedrige Zinsniveau wird auch im kommenden Jahr den privaten Konsum und die Bauwirtschaft stützen. In Anbetracht des sich aufhellenden weltwirtschaftlichen Umfeldes kann auch die deutsche Exportwirtschaft wieder auf steigende Auslandsumsätze hoffen. Die Zutaten für einen guten wirtschaftlichen Jahresstart sind also grundsätzlich da, doch die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten sind skeptisch ob der Koch mitspielt.