Die Stimmung im Dienstleistungssektor im Euroraum steigt weiter - Commerzbank-Kolumne
Im November ist die Stimmung unter den Dienstleistungsunternehmen im Euroraum weiter angestiegen. Mit 53,8 Punkten erreichte der vom Institut Markit berechnete Indikator den höchsten Wert im laufenden Jahr. Allerdings wies die Erstschätzung noch einen Anstieg auf 54,1 Punkte aus. Weiterhin fallen große Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern auf: Während Deutschland und Spanien mit über 55 Punkten den Durchschnitt ordentlich nach oben ziehen, fällt die Stimmung in Frankreich mit 51,6 Punkten eher schlecht aus. Positiv überraschte Italien; hierstieg der Indikator von 51,0 auf 53,3 Punkte, erwartet wurden dagegen nur 51,6. Zusammengefasst bleibt der Aufwärtstrend in Takt.
Zinsen und Anleihen
Deutschland: Industrieproduktion (Okt.), 08:00 Uhr
Euroraum: BIP-Wachstum Details (Q3), 11:00 Uhr
USA: Handelsbilanz (Okt.), 14:30 Uhr
USA: Auftragseingänge Industrie (Okt.), 16:00 Uhr
Die Rentenmärkte haben gelassen auf das „Nein“ der Italiener zur Verfassungsreform reagiert. Die Ablehnung war weitgehend erwartet worden. Durch den Rücktritt von Ministerpräsident Renzi drohen zwar Neuwahlen, jedoch will Italiens Präsident Mattarella versuchen, eine Übergangsregierung einzusetzen. Zunächst tendierten Bundesanleihen freundlich und es stiegen die Spreads der Staatsanleihen der Euro-Peripherie an, aber schon im frühen Handel drehte das Bild wieder. Bundesanleihen kamen unter Druck und wiesen – vor allem im längeren Laufzeitenbereich – deutliche Kursverluste auf. Ein Grund war der gestiegene Rohölpreis. Die Inflationserwartungen in inflationsindexierten Anleihen stiegen merklich an. In der Euro-Peripherie gingen die Spreads, die am Vormittag noch leicht angestiegen waren, wieder zurück; die Peripherie-Staatsanleihen tendierten also besser als Bundesanleihen. Auch bei italienischen Staatsanleihen gingen die anfänglich angestiegenen Renditeaufschläge wieder etwas zurück, trotzdem haben sich per Saldo die Spreads zu Bundesanleihen leicht ausgeweitet. Zum Wochenstart verlor der EUR gut einen Cent ggü. dem USD. Er erholte sich aber schnell wieder und erzielte per Saldo sogar Kursgewinne. Die Konjunkturdaten fielen im Euroraum positiv aus. Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen ging ggü. der Erstschätzung im November nur leicht von 54,1 auf 53,8 Punkte zurück (siehe dazu Im Blickpunkt). Besser als erwartet waren die Einzelhandelsumsätze im Euroraum, die im Oktober um +1,1% M/M bzw. +2,4% J/J anstiegen waren. Aber auch in den USA hellt sich die Stimmung auf, der ISM-Index für Dienstleistungen stieg von 54,8 auf 57,2 Punkte stärker als erwartet an.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Bevor sich das überaus ereignisreiche Kapitalmarktjahr seinem Ende nähert, hatte es für die Investoren nach dem Brexit und der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten noch einmal eine Überraschung parat: Die Reaktion der Aktienmärkte auf die Entscheidung des italienischen Wahlvolkes, die Verfassungsreform von Ministerpräsident Matteo Renzi klar abzulehnen, fiel nicht so aus, wie im Vorfeld von vielen Anlegern befürchtet. Die europäischen Leitindizes zeigten sich zu Wochenbeginn sehr robust und legten bis auf Italien (-0,2%) zum Teil kräftig zu. So stieg beispielsweise der Dax um rd. 1,6%, obwohl er sein Tageshoch bei 10.730 Punkten nicht halten konnte. Die Reaktion der Märkte zeigt, dass sie offenbar das erwartete Nein zu einer Verfassungsreform schon an den schwächeren Vortagen voll eingepreist hatten. Anleger, die auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten, waren offensichtlich gezwungen, sich wieder einzudecken. Auf europäischer Sektorebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Aktien aus dem Bereich Automobile und Rohstoffe gefragt, die im Schnitt um 2,3% bzw. 2,1% zulegten. Am Ende der Performanceskala rangierten Werte aus dem Sektor Versorger mit durchschnittlichen Verlusten von 1%. Die US-Börsen tendierten zu Wochenbeginn ebenfalls freundlich. Der Dow Jones-Index (+0,2%) erzielte u.a. aufgrund starker Makrodaten mit 19.274 Punkten abermals ein Rekordhoch. Goldman Sachs (+2,3%) profitierte u.a. von einer Votenanhebung. Auf Sektorebene (S&P 500) waren v.a. Werte aus dem Finanzbereich gefragt, die im Schnitt um 1,2% zulegten. Am Ende der Performancerangliste notierten Pharmawerte mit durchschnittlichen Verlusten von 0,2%. Die Börsen in Asien tendierten am heutigen Dienstag nach den positiven Vorgaben aus den USA überwiegend freundlich. Der Nikkei 225 legte u.a. wegen des schwächeren Yen um 0,5% zu. Tagesgewinner war der Kospi mit einem Plus von 1,4%.