National-Bank: Fed ist weiterhin auf Zinserhöhungskurs Dezember
Die Konjunkturdaten aus dem Euroraum und den USA konnten gestern überwiegend überzeugen. Die vorläufigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe signalisieren eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung der wirtschaftlichen Aktivität im Euroraum. Möglicherweise nimmt die Dynamik sogar noch etwas zu. Dem stehen jedoch weiterhin zahlreiche Problem in vielen Euroländern entgegen. Immerhin scheinen die Auswirkungen des UK-Referendums zurzeit keine Rolle mehr zu spielen. Ähnliches ist heute vom Ifo- Geschäftsklimaindex zu erwarten. Die deutsche Industrie sollte erneut optimistisch in die Zukunft blicken. Von den Einflüssen des UK-Referendums dürfte ebenfalls nichts mehr zu spüren sein. Die Währungsentwicklung dürften sich ebenso wie die gute Binnenkonjunktur positiv bemerkbar gemacht haben.
Mit dem überraschend deutlichen Anstieg der Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter kehrt die Hoffnung zurück, die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe in den USA könne endlich seinen Boden gefunden haben. Schließlich ist dieser Bereich nach wie vor die Achillesverse des US-Aufschwungs. Da die Auftragseingänge nun aber auch Investitionsgüter umfassten, könnte die Schwäche tatsächlich überwunden sein. Auch die Konsumenten schauen etwas optimistischer in die Zukunft. So wurde der endgültige Wert für den Indikator der Uni Michigan im Vergleich zur Schätzung um zwei Punkte nach oben korrigiert. Mit dem Protokoll der letzten FOMC-Tagung stand dann gegen Abend noch eine weitere Information an, die auf großes Interesse stieß. Der Zinsschritt im Dezember dürfte demnach vollzogen werden. Hinsichtlich der weiteren Geldpolitik hielten sich die US-Notenbankvertreter jedoch zurück. Wahrscheinlich werden sie weiterhin auf Sicht steuern, wobei sie vermutlich am 14. Dezember nicht umhin kommen werden, einen groben Pfad für das Jahr 2017 zu zeichnen. Durch den Wechsel der Stimmberechtigungen in 2017 wird das Lager der „Tauben“ jedoch tendenziell gestärkt.
Für den „Aufreger“ des vergangenen Handelstages sorgte eine Agenturmeldung, wonach die EZB über Erleichterungen beim Ausleihen von Anleihen nachdenke. Das hat zum Ziel, den Banken die Erfüllung ihrer Collateral-Verpflichtungen zu erleichtern. Die starke Reaktion ist nicht nachvollziehbar. Kurzfristig würden die angedachten Maßnahmen die angespannte Situation zwar entspannen. Am grundsätzlichen Problem der Verfügbarkeit erstklassigen Materials, das das Collateral akzeptiert wird, ändert das jedoch nichts.
Der Bund Future dürften heute mit leichten Kursgewinnen in den Handelstag starten. Bedingt durch Thanksgiving und dem vermutlich von vielen Marktteilnehmern realisierten langen Wochenende in den USA wird die Handelsaktivität unterdurchschnittlich ausfallen. Der Bund Future dürfte im Tagesverlauf zwischen 160,75 und 161,75 schwanken.