E.On begrüßt Beschluss der Bundesregierung – Analysten skeptisch
Gleich mehrere Neuigkeiten gibt es am Mittwoch zu E.On. So hat die Bundesregierung in einem Beschluss eine Empfehlung der eingesetzten Expertenkommission zu den Kosten für den Ausstieg aus der Atomenergie umgesetzt. Die vier Betreiber von Atomkraftwerken, EnBW, E.On, RWE und Vattenfall, sollen Anfang des kommenden Jahres für die Lagerung des Atommülls rund 23,6 Milliarden Euro in einem Fonds einzahlen und weiter für den Abriss bzw. die Stilllegung von Atomkraftwerken verantwortlich sein. Beschlossen ist die Regelung damit aber noch nicht, dem Beschluss müssen noch Bundestag und Bundesrat zustimmen.
E.On begrüßt den Regierungsbeschluss. „Damit sieht das Unternehmen die Chance, ein über Jahrzehnte kontrovers diskutiertes Thema im gesellschaftlichen Konsens zu beenden. E.On ist bereit, dafür einen erheblichen Beitrag zu leisten. Im gleichen Zuge wird eine Freistellung von der Haftung für die Zwischen- und Endlagerung von Kernenergie-Abfällen erfolgen“, heißt es in einer Stellungnahme des DAX-Konzerns am Mittwoch.
Hinzu kommen Expertenstimmen zur E.On Aktie, die insgesamt eher zurückhaltend ausfallen. Die UBS senkt das Kursziel für den Anteilsschein von 8,30 Euro auf 7,00 Euro. Die Einstufung des Papiers durch UBS bleibt bei „Neutral“. Die Experten sehen die Zeit für eine neue Strategie des Konzerns gekommen und regen mögliche Verkäufe oder Börsengänge von Geschäftsbereichen an, erwarten allerdings eine Kapitalerhöhung. Von Morgan Stanley kommt im Rahmen einer Neuaufnahe des E.On-Researches ein Kursziel von 6,60 Euro und ein „Equal-Weight“ für das DAX-Papier. Nachdem Uniper abgespalten wurde und sich im Atomstreit eine Lösung abzeichne, könne sich das Unternehmen nun auf die Verbesserung der Bilanz fokussieren.