Commerzbank: Neue Strategie – Harte Einschnitte - Dividende fällt aus
Der Aufsichtsrat der Commerzbank wird morgen die Weichen für die Zukunft der Bank stellen. Er soll über die künftige Strategie entscheiden. Diese läuft unter dem Stichwort „Commerzbank 4.0“. Damit bestätigen sich Gerüchte der vergangenen Tage.
Die Bank will ihre Profitabilität nachhaltig steigern. Daher will man sich auf das Kerngeschäft fokussieren, die Digitalisierung gewinnt an Bedeutung. Künftig soll es noch zwei Kundensegmente geben: „Privat- und Unternehmerkunden“ sowie „Firmenkunden“. Gebündelt werden die Mittelstandsbank mit Corporates + Markets. Das Handelsgeschäft im Investmentbanking wird reduziert werden. So sollen Risiken verringert werden, auch soll sich die Volatilität beim Ergebnis verkleinern.
Da man mit der neuen Strategie die Goodwills und die immateriellen Vermögensgegenstände unter die Lupe nimmt, kommt es noch im dritten Quartal vermutlich zu Abschreibungen im Wert von 700 Millionen Euro. Dadurch rutscht man in die roten Zahlen. Operativ will man sich auf Höhe des zweiten Quartals bewegen. Trotz der Abschreibungen soll es 2016 einen kleinen Gewinn geben. Die harte Eigenkapitalquote soll am Jahresende fast 12 Prozent erreichen.
Bis Ende 2020 will die Commerzbank ihre Netto-Eigenkapitalrendite auf mindestens 6 Prozent steigern. Normalisieren sich die Zinsen, sind auch 8 Prozent machbar.
Zur Umsetzung der Strategie wird die Bank vermutlich 9.600 Stellen streichen. Gleichzeitig sollen 2.300 Stellen in neuen Wachstumsfeldern entstehen. Die Restrukturierung wird 1,1 Milliarden Euro kosten. Daher wird es vorerst keine Dividenden mehr geben.