Bastei Lübbe stellt Bilanz für 2015/216 neu auf – Hauptversammlung verschoben
Das Kölner Verlagshaus Bastei Lübbe verschiebt die für den 15. September geplante Hauptversammlung auf den 30. November. Der Hintergrund ist, dass das Unternehmen seine Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr neu erstellen wird. „Dieser Schritt ist notwendig geworden, da die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zu einer Neueinschätzung in Bezug auf die Beziehung zur britischen Blue Sky Tech Ventures gekommen ist“, so Bastei Lübbe in einer Mitteilung am Dienstag.
„Aufgrund diverser Rechte, die sich aus dem Kaufvertrag zwischen Bastei Lübbe und Blue Sky ergeben, habe die Bastei Lübbe AG wirtschaftlich die Verfügungsgewalt über Blue Sky und zwar schon ab dem Zeitpunkt der Anteilsveräußerung oolipo - also seit dem 31. März 2015“, so Bastei Lübbe weiter. KPMG habe das Unternehmen gebeten, sich dieser Einschätzung anzuschließen. Entsprechend werde man daher Blue Sky sowie die von Blue Sky gehaltenen Beteiligungen im Abschluss für das Geschäftsjahr 2015/2016 voll konsolidieren. Der Konzern schätzt, dass die neuen operativen Gewinne für die vergangenen beiden Geschäftsjahre nur noch bei 10 Millionen Euro bis 11 Millionen Euro und 7 Millionen Euro bis 9 Millionen Euro liegen werden – bisher wies man EBITDA-Gewinne von 17,7 Millionen Euro und 14,9 Millionen Euro aus.
Kritik an den Bilanzprüfern
Es bleibe für Bastei Lübbe „unverständlich, warum die Prüfer nun zu einem anderen Ergebnis kommen, als in beiden Prüfungen zuvor“, kritisiert Konzernchef Thomas Schierack. Man müsse allerdings den Experten vertrauen und die Bilanz entsprechend abändern. Um die Bilanzierung hatte es zuvor nach einem Bericht der Wirtschaftswoche Streit gegeben: siehe Interview mit Thomas Schierack.
Die Aktie von Bastei Lübbe notiert am Dienstagvormittag bei 6,15 Euro leicht im Minus.