K+S: Gewinn stürzt ab – Aktie deutlich unter Druck
Das Fazit von K+S-Chef Norbert Steiner zu den heute vorgelegten Quartalszahlen verheißt nichts Gutes. „Neben einem schwierigen Marktumfeld im Kaligeschäft und dem niedrigeren Auftausalzabsatz haben die Produktionseinschränkungen im Werk Werra unser Geschäft insbesondere im zweiten Quartal stark belastet“, sagt der Manager des MDAX-notierten Rohstoffkonzerns. Die Kasseler müssen deutliche Rückschläge bei Umsatz und ertrag hinnehmen. Das setzt die K+S Aktie am Donnerstagmorgen deutlich unter Druck. Nach einem gestrigen XETRA-Schlusskurs bei 19,85 Euro liegen die aktuellen Indikationen für die Rohstoffaktie bei 18,92/19,02 Euro.
Für die erste Hälfte des laufenden Jahres meldet K+S einen Umsatzrückgang von 2,3 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern hat sich der Halbjahresgewinn auf 233 Millionen Euro mehr als halbiert. Im zweiten Quartal konnte K+S operativ gerade einmal 15 Millionen Euro verdienen – 92 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Halbjahresgewinn bricht von 1,66 Euro je K+S Aktie auf 0,77 Euro ein. Im zweiten Quartal steht sogar eine „rote Null“ in der Bilanz der Hessen.
Produktionsausfälle im Werk Werra belasten die K+S-Zahlen
„Die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung waren niedrigere Durchschnittspreise im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte sowie eine geringere Absatzmenge in Folge der Produktionsausfälle im Werk Werra“, so das Unternehmen. An dem Standort liefert das Unternehmen sich seit geraumer Zeit ein Tauziehen mit Behörden und anderen Interessensgruppen um eine Neuregelung der Entsorgung von Abwässern aus der Produktion. Zudem habe man nachfragebedingte Absatzeinbußen vor allem im nordamerikanischen Auftausalzgeschäft verzeichnet, meldet K+S. Dagegen bedrohe ein Zwischenfall auf dem neuen kanadischen Legacy-Kaliprojekt von K+S nicht die Inbetriebnahme im laufenden Monat, heißt es. Allerdings wird die – zunächst gering ausfallende – Förderung hier langsamer als bisher erwartet starten. K+S geht dennoch „weiterhin davon aus, die angestrebte Produktionskapazität von zwei Millionen Tonnen Ende 2017 erreichen zu können“.
Für 2016 legt der Rohstoffkonzern eine neue Prognose vor. K+S erwartet nun einen Rückgang beim EBITDA von 1,1 Milliarden Euro auf 0,5 Milliarden Euro bis 0,6 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern soll von 782 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro bis 300 Millionen Euro einbrechen. „Die Prognose basiert unter anderem auf der Annahme, dass kurzfristig Maßnahmen zur Verbesserung der Produktionsmöglichkeiten im Verbundwerk Werra umgesetzt werden können“, so die Hessen.