Paion erhöht die Prognose – weitere Studiendaten stehen an
Das Biotechunternehmen Paion hat am Mittwoch die Zahlen für die erste Jahreshälfte und eine neue Prognose für das Jahr 2016 vorgelegt. Hintergrund ist der Remimazolam-Lizenzdeal mit dem neuen US-Vertriebspartner Cosmo, der den Aachener 10 Millionen Euro an Einmalertrag bringen wird, wir berichteten. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatz von 4 Millionen Euro, weitere 6 Millionen Euro aus dem Cosmo-Deal sollen 2017 fließen. Der Verlust werde von 28,2 Millionen Euro auf einen Betrag zwischen 21,5 Millionen Euro und 24 Millionen Euro sinken, so Paion. Die Aachener rechnen mit Forschungs- und Entwicklungskosten für Remimazolam in Höhe von 24 Millionen Euro bis 27 Millionen Euro. Zusätzliche Einnahmen bringt eine bis zu 4,5 Millionen Euro hohe Steuergutschrift in Großbritannien.
In der ersten Jahreshälfte hat Paion nach einem umsatzlosen ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz von 0,2 Millionen Euro verbucht. Der Verlust stieg zugleich von 11,3 Millionen Euro auf 13,2 Millionen Euro, basierend vor allem auf Zuwächsen bei Forschungs- und Entwicklungskosten sowie den Verwaltungs- und Vertriebskosten. Die Liquidität per Ende der ersten Jahreshälfte beziffern die Aachener mit 32,1 Millionen Euro, hinzu werden noch die Millionen von Cosmo kommen. Bei einem planmäßigen Verlauf aller Aktivitäten besteht laut Angaben von Paion damit „kein weiterer Finanzbedarf, um Remimazolam auf US-Markt zu bringen“.
„Wir konzentrieren uns im zweiten Halbjahr weiter darauf, das klinische Entwicklungsprogramm in den USA voranzutreiben“, kündigt Paion-Chef Wolfgang Söhngen am Mittwoch an. Unter anderem steht die Veröffentlichung von weiteren Ergebnissen einer klinischen Studie der dritten Phase in den USA an, nachdem man Mitte Juni bereits erste Daten gemeldet hatte, wir berichteten. Zudem prüft das Unternehmen, ob die Entwicklungsaktivitäten für Remimazolam in der EU wieder aufgenommen werden – hier hatte man Anfang des Jahres eine Studie abgebrochen. In Japan stehen zudem unter anderem mögliche Nachrichten zu einer Vertriebspartnerschaft für Remimazolam an – Verhandlungen laufen.