Lufthansa zerstreut Sorgen um die Dividende – schwache Zahlen erwartet
Der Lufthansa-Konzern hat am Dienstag Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Das Unternehmen meldet einen Umsatzrückgang von 15,37 Milliarden Euro auf 15,04 Milliarden Euro, konnte zugleich aber den operativen Halbjahresgewinn von 463 Millionen Euro auf 518 Millionen Euro steigern. Unter dem Strich hat sich der Überschuss im gleichen Zeitraum allerdings auf 429 Millionen Euro mehr als halbiert. Der Rückgang ergibt sich nahezu komplett aufgrund eines 503 Millionen Euro schweren Sondereffektes aus dem Vorjahr, der als Gewinn aus einer JetBlue-Umtauschanleihe entstanden war. Beim Cashflow weist die Lufthansa auf operativer Ebene einen Rückgang von 2,53 Milliarden Euro auf 2,19 Milliarden Euro aus.
„Wir kommen bei der Umsetzung unserer Drei-Säulen-Strategie gut voran. Überall dort, wo wir Veränderungen selbst beeinflussen können, sehen wir Fortschritte. Das gilt insbesondere für unsere Kostenstrukturen und den Ausbau der Eurowings, deren Aufbau gut vorankommt“, sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr zur Entwicklung. Allerdings sei das Umfeld weiter schwierig – Terroranschläge sowie zunehmende politische und wirtschaftliche Unsicherheiten belasten, hinzu kommt ein anhaltender Druck auf die Preise in der Brache. „Deshalb werden wir Effizienzsteigerungen noch konsequenter vorantreiben“, kündigt Spohr an.
Lufthansa laut Management weiter dividendenfähig
Die Zahlen des laufenden Quartals dürften schwach werden. Die Luftfahrtgesellschaft warnt bereits vor einer schwachen Entwicklung der Erlöse für das laufende Quartal im Bereich Passage. „Für das gesamte zweite Halbjahr wird ein Rückgang der währungsbereinigten Stückerlöse um 8 bis 9 Prozent unterstellt“, so das Unternehmen. Die Lufthansa reagiert mit Anpassungen bei den Kapazitäten und wird diese lediglich um 5,4 Prozent statt um 6,0 Prozent erhöhen. Sinkende Treibstoffkosten entlasten, für die zweite Jahreshälfte rechnet der DAX-Konzern mit Minderausgaben von 350 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern werde man auf bereinigter Basis allerdings den Vorjahreswert von 1,8 Milliarden Euro nicht erreichen, so die Lufthansa am Dienstag. Konkret wird die Gesellschaft bei der Gewinnprognose allerdings nicht und verweist auf Unsicherheiten und eine schlecht absehbare Entwicklung im Passagierverkehr. Derzeitigen Aussagen des Managements zufolge sei ein kompletter Ausfall der Dividende aber nicht zu erwarten.
Die Lufthansa Aktie liegt im frühen XETRA-Handel leicht im Minus bei 10,65 Euro.