Deutsche Bank: Katastrophales Ergebnis - Cryan zu weiteren Einschnitten gezwungen?
Nachdem gestern die Commerzbank schwache Quartalszahlen vorgelegt hat, kommen heute Neuigkeiten von der Deutschen Bank. Der größte heimische Bankkonzern meldet zwar einen heftigen Gewinneinbruch, doch die Zahlen liegen im Rahmen der Analystenprognosen. Nach dem gestrigen Kursverlust von 2,36 Prozent auf 12,85 Euro (XETRA-Schlusskurs, Tagestief: 12,545 Euro) liegen die Indikationen für die Deutsche Bank Aktie am Mittwochmorgen bei 12,90/13,00 Euro leicht im Plus.
Im zweiten Quartal musste der Bankkonzern einige operative Belastungen verkraften. Steigende Risiken an den Kapitalmärkten, insbesondere durch die Brexit-Entscheidung in Großbritannien, schwache Erträge durch niedrige Zinsen und Kosten für den Umbau des Unternehmens haben das Ergebnis stark belastet. Die Gesamteinnahmen der Deutschen Bank sind um rund ein Fünftel auf 7,39 Milliarden Euro zurückgegangen – zum Teil allerdings zurückzuführen auf abgegebene Unternehmensbereiche. Der Gewinn brach von 818 Millionen Euro auf 20 Millionen Euro ein, eine katastrophale Entwicklung, wenngleich diese vom Markt so erwartet wurde. Die Kernkapitalquote beziffert die Deutsche Bank mit 10,8 Prozent nach 11,4 Prozent im Vorjahresquartal und 10,7 Prozent zum Ende des ersten Quartals 2016.
Deutsche Bank will Kernkapitalquote steigern
Mit dem Verkauf der chinesischen Hua Xia Bank in der zweiten Jahreshälfte 2016 solle die Kernkapitalquote allerdings um 0,4 Prozentpunkte steigen, kündigt die Deutsche Bank an. Bei der Umsetzung der „Strategie 2020“ habe man deutliche Fortschritte gemacht, so das Unternehmen weiter. „ Wir haben weiter Risiken in unserer Bilanz abgebaut, in unsere internen Abläufe investiert und unsere Infrastruktur modernisiert“, sagt John Cryan, Vorstandschef des Konzerns. Am Ende der Einsparungen sind die Frankfurter damit aber wohl noch nicht. „ Sollte das derzeit schwache wirtschaftliche Umfeld anhalten, müssen wir bei Geschwindigkeit und Intensität unseres Umbaus noch ehrgeiziger werden“, kündigt Cryan an.
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