Kontron: Der große Knall
Bei Kontron kommt es zu massiven Veränderungen im Management nach erneut enttäuschenden Ergebnissen. Konzernchef Rolf Schwirz und Vorstand Andreas Plikat wurden vom Aufsichtsrat aus ihren Ämtern abberufen. „Sten Daugaard übernimmt das Amt des Vorstandsvorsitzenden mit sofortiger Wirkung und wird von einer Task Force, bestehend aus den Aufsichtsratsmitgliedern Martin Bertinchamp, Dr. Dieter Düsedau und Harald Joachim Joos, beraten. Herr Daugaard tritt mit sofortiger Wirkung als Aufsichtsrat der Kontron AG zurück“, heißt es von Seiten des Unternehmens. Zudem beruft man Thomas Riegler in den Vorstand. Anfang kommenden Jahres wird Frank Gumbinger als Finanzvorstand zum Unternehmen stoßen.
Die schwache Entwicklung im bisherigen Geschäftsjahresverlauf sorgt für eine erneute Gewinnwarnung. In der zweiten Jahreshälfte will man eine ähnliche Summe umsetzen wie im ersten Halbjahr. Auch die bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern soll ähnlich wie in der ersten Jahreshälfte ausfallen, kündigt Kontron an. Eine Erholung im zweiten Quartal habe man verpasst, so das Unternehmen. „Die Nachfrage fiel schwächer aus als prognostiziert“, heißt es unter anderem zur Begründung. Zudem hätten Restrukturierungsmaßnahmen noch nicht volle Wirkung gezeigt und es habe Projektverzögerungen gegeben, so das Unternehmen weiter.
Immerhin ein Plus beim Auftragseingang
Den Quartalsumsatz beziffert die Gesellschaft auf 90,9 Millionen Euro nach 108,5 Millionen Euro. Einen kleineren Zuwachs auf 104,6 Millionen Euro verzeichnete Kontron dagegen beim Auftragseingang. Vor Zinsen und Steuern hat sich der Verlust von 1,8 Millionen Euro auf 10 Millionen Euro erhöht.
Die ohnehin schon tief gefallene Kontron Aktie steht auch am Dienstag unter Druck. Der frühere TecDAX-Titel verliert aktuell mehr als 8 Prozent auf 2,311 Euro und liegt damit nicht mehr weit über dem jüngst erreichten Mehrjahrestief bei 2,184 Euro.