Hapag-Lloyd: Gewinnwarnung – Aktie unter Druck
Die Reederei Hapag-Lloyd warnt vor einem schlechter als erwartet ausfallenden Ergebnis im laufenden Jahr. Die Entwicklung bei den Frachtraten fällt nicht nach den bisherigen Prognosen aus. Je TEU konnte man im zweiten Quartal 2016 lediglich 1.019 Dollar vereinnahmen gegenüber eine Frachtrate von 1.264 Dollar je TEU im Vorjahresquartal. „Die Erholung der Frachtraten seit Anfang Juli scheint nicht ausreichend und nachhaltig genug zu sein“, melden die Hamburger mit Blick auf die bisherige Prognose, die nun korrigiert wird. Zusätzliche Belastungen für das Ergebnis bringe ein Anstieg des Bunkerpreises im zweiten Quartal, so die Reederei.
Man gehe nun bei EBITDA und EBIT von deutlichen Rückgängen aus, kündigt Hapag-Lloyd am Montag an. Konkretere Zahlen werden zur Prognose nicht genannt.
Zusammenschluss mit USAC
Dagegen hat der geplante Zusammenschluss von Hapag-Lloyd und der United Arab Shipping Company S.A.G. die nächste Hürde genommen. Zum einen haben beide Konzerne ein „Business Combination Agreement“ unterzeichnet. Zudem haben sich Großaktionäre der Konzerne unter anderem zum Zuschuss weiteren Kapitals verpflichtet. Ein „Shareholders Support Agreement“ wurde unterzeichnet. „Darin verpflichten sich einige Aktionäre auf beiden Seiten im Rahmen einer innerhalb von sechs Monaten nach dem Vollzug des Zusammenschlusses geplanten Bezugsrechts-Kapitalerhöhung der Hapag-Lloyd AG eine Backstop-Verpflichtung in Höhe von 400 Millionen US-Dollar zu übernehmen“, melden die Norddeutschen. Das zusammengeschlossene Unternehmen wird 237 Schiffe managen und jährlich rund 10 Millionen TEU transportieren bei einem Umsatz von 12 Milliarden Dollar.
Die Aktie der Hanseaten steht nach der Meldung kurz vor dem heutigen XETRA-Handelsstart deutlich unter Druck. Die Indikationen für den Aktienkurs von Hapag-Lloyd liegen am Montagmorgen bei 16,50/16,90 Euro im Tradegate-Handel. Den XETRA-Handel am Freitag hatte die Schifffahrtsaktie noch mit 18,785 Euro nahezu unverändert beendet.