Raiffeisen: Bayer, Monsanto, Deutsche Bank und Staatsanleihen im Blickpunkt
Die PMIs für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und Frankreich sorgten gestern für Überraschung. Jener für Deutschland stieg im Mai auf 52,4 Indexpunkte, der höchste Wert seit 5 Monaten (PMI für den Dienstleistungssektor: 55,2). Auch Frankreich konnte wieder punkten (Composite: 51,1), während die vorläufigen-PMI Erhebungen für die Eurozone insgesamt auf der negativen Seite lagen. Auch der Einkaufsmanagerindex für die USA wurde gestern mit 50,5 Punkten unter den Erwartungen veröffentlicht. Der USD wird zurzeit von den steigenden Wetten auf eine US-Zinserhöhung im Juni oder Juli gestützt. Einzelne Fed Notenbankmitglieder sprachen sich gestern wiederholt für einen baldigen Zinsschritt aus. Auch ein etwaiges Brexit sei nicht schwerwiegend genug um eine Zinserhöhung weiter auf die lange Bank zu schieben. Heute erhebt das ZEW Institut die Stimmung unter Finanzmarktteilnehmern. Die bereits vorliegende Sentix Umfrage richtet sich an den gleichen Teilnehmerkreis; so lässt diese auf einen geringfügigen Rückgang des ZEW Index für Deutschland und die Eurozone schließen. In den USA wartet der Datenkalender lediglich mit den Neubauverkäufen auf.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes minimale Verluste und beendeten den Handelstag allesamt nahezu unverändert. Bestimmendes Thema an den Märkten bleibt weiterhin die Unsicherheit bezüglich einer möglichen Zinsanhebung der Fed noch in diesem Juni. Von Unternehmensseite her waren einmal mehr Bayer AG und Monsanto Gesprächsthema Nummer eins. Der deutsche Pharmariese unterbreitete nun ein offizielles Angebot für den Kauf des US-Agrarchemiekonzerns von USD 122 je Aktie, was einem Kaufpreis von rund USD 62 Mrd. entspricht. Der Kurs von Monsanto konnte daraufhin um 4,4 % zulegen, Bayer hingegen verlor rund 5,7 %. Der japanische Aktienmarkt konnte sich den schwachen Vorgaben nicht entziehen und so beendete der Nikkei 225 den Handelstag ebenfalls mit einem Minus. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein Handelsbeginn auf Vortagesniveau ab.
Credit
NIBC Bank der Vorreiter der Conditional Pass-Through Covered Bonds (AAA/AAA) bereitet derzeit die nächste Emission vor. Diese soll eine Laufzeit von 10 Jahren und ein Volumen von EUR 500 Mio. haben. ABN Amro platzierte gestern einen Green Bond (EUR 500 Mio., 6 Jahre, A1/A/A+) bei MS+52 BP. Viesgo preiste ebenfalls eine Anleihe (EUR 400 Mio., 10 Jahre, MS+233 BP) welche sich derzeit am Rande des Investmentgrade Segments (BBB-, stable, S&P) bewegt. Moodys senkte gestern verschiedenste Ratings der Deutschen Bank Gruppe. Das Senior Rating wurde von Baa1 auf Baa2 herabgestuft. Ebenfalls wurde das Subordinated Debt Rating um einen Notch reduziert und liegt nun bei Ba2.
Emerging Markets
Die verstärkte Diskussion über den zukünftigen US-Zinspfad bzw. ein vermehrtes Einpreisen von weiteren Fed-Zinserhöhungen dieses Jahr belastet aktuell Emerging Markets (EM) Währungen wie auch Aktien. Bis auf Indien folgen heute Morgen alle asiatischen EM Aktienmärkten den negativen Vorgaben aus den USA und notieren deutlich im Minus. Eine erhöhte Volatilität von EM Assets dürfte bis zu FED-Zinssitzung im Juni anhalten.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Sinkende Inflationserwartungen könnten zu Änderungen im Wechselkursregime führen
- HU: Geldpolitischer Rat mit einer letzten Zinssenkung um 15 Basispunkte
- RO: Weitere Eurobondemissionen im 2. Halbjahr 2016 wahrscheinlich
- RU: Rückgang der Kapitalanlagen um 4,8% p.a. im 1. Quartal 2016
- RU: Rückgang der Einzelhandelsumsätze verlangsamt sich im April weiter
- BA: Auslandsverschuldung im 1. Quartal 2016 bei EUR 4,42 Mrd.