Paion: Die erwarteten Entwicklungen – Aktie bewegt sich kaum
Der heute von Paion vorgelegte Quartalsbericht setzt keine neuen Impulse für die Biotechaktie – Überraschungen sind ausgeblieben. Für das Aachener Unternehmen wird 2016 zwar richtungweisend, doch die Impulse für den Paion Aktienkurs werden von anderer Seite kommen: Zum einen den ausstehenden Studiendaten für die mittlerweile abgeschlossene Phase-3-Studie mit dem Narkosemittelkandidaten Remimazolam bei Darmspiegelungen in den USA. Die Studie sei „ohne schwerwiegende Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Studienmedikation“ abgeschlossen worden, so Paion. Mitte 2016 sollen Ergebnisse vorgelegt werden. Man rechne „mit der Einreichung des Zulassungsantrags in den USA frühestens Ende 2017 und entsprechend mit einer Zulassung frühestens Ende 2018“. Zum anderen steht in Japan die Einreichung eines Zulassungsantrags für Remimazolam an – hier wurde das klinische Testprogramm bereits abgeschlossen.
Die Gelder, Paion beziffert die Liquidität auf 25,5 Millionen Euro per Ende März, finanzieren den Konzern bis Ende des ersten Quartals 2017. Neue Deals, zum Beispiel eine Vermarktungspartnerschaft in Japan, könnten die Finanzierungsreichweite verlängern. Weiterer Finanzierungsbedarf über eine Kapitalerhöhung hängt nun unter anderem an der Entscheidung von Paion, ob man Vermarktungspartnerschaften anstrebt oder Remimazolam selbst vertreiben will – auch dies keine Neuigkeit, sondern bereits seit längerem bekannt.
Die Quartalszahlen der Aachener zeigen ein wie erwartet nahezu umsatzloses Quartal. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben sind von 5,76 Millionen Euro auf 6,50 Millionen Euro gestiegen. Unter dem Strich klettert der Quartalsverlust von 4,70 Millionen Euro auf 6,73 Millionen Euro. Beim Cashflow steigt das Minus von 5,76 Millionen Euro auf 7,06 Millionen Euro. Den bisherigen Ausblick bestätigt Paion. Im laufenden Jahr sollen den letzten Angaben Forschungs- und Entwicklungskosten für Remimazolam in Höhe von 24 Millionen Euro bis 27 Millionen Euro anfallen und wie im ersten Quartal das Ergebnis bei Paion prägen. Die Aachener erwarten einen Verlust zwischen 24,5 Millionen Euro und 27,5 Millionen Euro.
Die Paion Aktie notiert am Mittwochmorgen bei Indikationen um 2,03/2,06 Euro, nachdem der gestrige XETRA-Handel bei 2,015 Euro beendet wurde.