Daimler: Druck in den USA wächst - Gewinnrückgang nicht überraschend
Im frühen Handel am Freitag geht es für die Daimler Aktie deutlich nach unten. Der Aktienkurs, der sich zuletzt deutlich von einem massiven Rückschlag erholen konnte, fällt zum XETRA-Handelsstart heute auf bis zu 62,69 Euro. Anschließend kommt eine leichte Kurserholung auf, gegen 9:17 Uhr liegt die Daimler Aktie bei 63,36 Euro. Belastungen bringen zum einen beunruhigende News von Daimler aus den USA, wo der Konzern zunehmend unter Druck der Behörden im Zusammenhang mit der Abgasthematik gerät, zum anderem aber auch die Zahlen des Konzerns, die heute Morgen vorglegt wurden.
Im ersten Quartal 2016 hat Daimler einen Umsatzanstieg um 2 Prozent auf 35 Milliarden Euro verbucht. Die Ergebnisse sind gefallen. Aus dem laufenden Geschäft hat der DAX-Konzern vor Zinsen und Steuern 2,68 Milliarden Euro Gewinn erzielt nach 2,93 Milliarden Euro im Jahr zuvor, unter dem Strich weist die Gesellschaft einen Quartalsgewinn von 1,4 Milliarden Euro aus nach 2,05 Milliarden Euro im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Je Daimler Aktie ist der Überschuss damit von 1,83 Euro auf 1,26 Euro zurückgegangen.
Daimler bestätigt den Ausblick
Ganz überraschend kommt die Entwicklung allerdings nicht: Zuletzt hatten Experten bereits vor einem schwächeren Jahresstart bei den Schwaben gewarnt. „Dabei war das Ergebnis des ersten Quartals 2016 vor allem durch lebenszyklusbedingte Absatzrückgänge bei der S- und E-Klasse im Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars belastet“, meldet Daimler am Freitag. Für das Gesamtjahr erwartet der Autobauer eine rückläufige Dynamik beim Wachstum, dennoch solle der Absatz „deutlich gesteigert werden“.
Für Umsatz und operativen Gewinn erwartet die Gesellschaft leichte Zuwächse gegenüber den Zahlen aus dem vergangenen Jahr. Bisherige Aussagen zum Ausblick werden damit bestätigt. Und so geht der Kursrückgang bei der Daimler Aktie heute daher auch mehr auf die wachsenden rechtlichen Unsicherheiten in den USA zurück, wo die Justizbehörden von Daimler „eine interne Untersuchung des Zertifizierungsprozesses in Bezug auf Abgasemissionen“ verlangt haben. Das Unternehmen kooperiert zwar mit den Behörden, hält aber vorliegende Sammelklagen für unbegründet.