Ströer: Ein neuer „Fall Wirecard“? - Unternehmen nennt Vorwürfe „Schweinerei“
Die Ströer Aktie kommt am Donnerstag heftig unter Druck. Der Grund ist eine Short-Attacke, die von einem extrem negativen Kommentar von „Muddy Waters Research“ des bekannten Shortsellers Carson Block begleitet wird. Im bisherigen Handelsverlauf stürzt die MDAX-notierte Aktie des Kölner Werbekonzern auf bis zu 36,10 Euro ab und notiert am Nachmittag um 39,20/39,40 Euro und verliert mehr als ein Viertel an Wert.
„Unserer Ansicht nach liegen das organische Wachstum, der operative Cash Flow und der freie Cash Flow signifikant unter den von Ströer berichteten Angaben“, heißt es am Donnerstag in einer von Muddy Waters veröffentlichten Mitteilung - hier klicken. In dem Report werden zahlreiche Vorwürfe erhoben, die für Außenstehende auf die Schnelle kaum nachvollziehbar sind. Unter anderem wirft Muddy Waters Verantwortlichen der Gesellschaft Rechtsverstöße und dem Unternehmen Verstöße gegen IFRS-Bilanzrichtlinien vor.
Ströer weist Vorwürfe zurück - „Schweinerei“
Update 15 Uhr: Mittlerweile gibt es eine Stellungnahme von Ströer zu den Vorwürfen. Ein Sprecher des Unternehmens bezeichnet diese gegenüber „Dow Jones Newswires“ als „Schweinerei“. Die Anschuldigungen seien „völlig haltlos“, so der nicht namentlich genannte Sprecher.
Die Vorgänge lassen diverse Parallelen zu einem anderen Fall erscheinen: Wirecard. Das süddeutsche Unternehmen war zuletzt ebenfalls unter die Räder gekommen, nachdem eine unbekannte Researchfirma Namens „Zatarra Research“ aus Übersee ebenfalls eine Reihe von schwerwiegenden, allerdings auf die Schnelle kaum überprüfbaren Vorwürfen geäußert hatte. Begleitet wurde dies von heftigen Short-Attacken. Im Gegensatz hierzu ist Muddy Waters aber alles andere als eine völlig unbekannte Gesellschaft: Die Gesellschaft hatte zuvor unter anderem schon bei dem französischen Unternehmen Casino für einen Kurssturz gesorgt und Bekanntheit durch Reports über chinesische Gesellschaften wie Sino-Forest erlangt.