Stellungnahme von Muddy Waters zu den Ausführungen von Ströer anlässlich des von Muddy Waters veröffentlichten Berichts
DGAP-Media / 28.04.2016 / 17:21
Disclaimer: Muddy Waters Capital LLC (Muddy Waters) ist ein
Investmentberater eines privaten Fonds.. Muddy Waters hat die deutsche
börsennotierte Gesellschaft Ströer SE Co. & KGaA (gemeinsam mit ihren
Rechtsvorgängern, Ströer) analysiert und veröffentlicht hiermit das
Ergebnis und die Schlussfolgerungen unserer Analyse. Der von Muddy Waters
gemanagte Fonds hält eine Shortposition in Ströer und daher können
Interessenkonflikte bestehen. Die untenstehende Antwort basiert auf
öffentlich zugänglichen Informationen und gibt Muddy Waters
Schlussfolgerungen wieder. Der Kürze halber befasst sich die untenstehende
Antwort mit ausgewählten Teilen von Ströers Antwort auf unseren
ursprünglichen Bericht vom 21. April 2016. Wir halten weiterhin an
sämtlichen Aussagen des ursprünglichen Berichts fest.
San Francisco, CA, USA / Köln, 28. April 2016 - Muddy Waters Capital LLC
("Muddy Waters"), eine führende aktivistische Investmentgesellschaft, hat
die anlässlich des von Muddy Waters veröffentlichten Research Berichts vom
21. April 2016 veröffentlichte Stellungnahme der Ströer SE Co. & KGaA (ISIN
DE0007493991; zusammen mit ihren Rechtsvorgängern, "Ströer") vom 22. April
2016 sowie die Aussagen des Ströer-Managements in der Telefonkonferenz vom
selben Tag zur Kenntnis genommen und heute dazu Stellung genommen.
Die Antworten von Ströer auf unseren ursprünglichen Bericht haben uns nicht
beeindruckt. Es scheint inzwischen eine regelrechte Industrie zu geben, die
sich darauf spezialisiert hat, Platitüden als Antworten auf Kritik von
Short-Aktivisten zu formulieren. Dementsprechend geht Ströer auf wichtige
Themen nicht ein, was aus unserer Sicht schlicht daran liegt, dass sie
keine guten Antworten haben. Überdies waren einige Antworten von Ströer
hochgradig irreführend.
Unsere Stellungnahme zur Replik von Ströer in englischer Sprache umfasst
zehn Seiten, zuzüglich eines 14-seitigen Anhangs. Untenstehend findet sich
eine deutsche, unverbindliche Übersetzung unserer Stellungnahme, ohne
Anhang. Das vollständige englischsprachige Dokument inklusive des Anhangs
findet sich unter www.muddywatersresearch.com/research/.
Unsere Stellungnahme umfasst folgende Themen:
1. Ausgewiesenes organisches Wachstum bleibt signifikant überhöht
2. Ob Ströer organisches Wachstum für Q1 2016 berichtet, das die Prognose
übertrifft, ist irrelevant
3. Udo Müller hat eine irreführende Antwort auf die Frage nach
In-Sich-Geschäften gegeben
4. Die Rechtfertigungen von Ströer zum operativen EBITDA sind nicht
stichhaltig
5. Die Antwort von Ströer bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass das
Cash-Flow Statement fehlerhaft aufbereitet ist (und irreführend)
6. Ströer scheint sich in Bezug auf freeXmedia zu widersprechen und hat uns
damit in der Überzeugung bestärkt, dass es sich um eine unangemessene
Transaktion handelt
7. Es scheint, als habe Udo Müller eine unwahre Behauptung aufgestellt
8. "Project Zero" und die behaupteten wesentlichen Fehldarstellungen zur
Ballroom Gruppe
9. Ströer bestätigt, dass der Public Video Bereich ungewöhnlich profitabel
ist; gleichzeitig bietet das Unternehmen keine Erklärung dafür
10. Die Beschwerden von Udo Müller und Dirk Ströer sind unaufrichtig
11. Dirk Ströers Verbindung zur Sambara Stiftung / Udo Müllers ausbleibende
Erklärung zu seiner Serie von Aktientransaktionen
12. Das bizarre "zwischenzeitliche Ausscheiden" von Dirk Ströer
13. Ehemaliger Verhaltens- und Aussagenanalytiker der CIA findet mehrere
Indizien für Täuschungen im Ströer Conference Call und schriftlichen
Antworten
1. Ausgewiesenes organisches Wachstum bleibt signifikant überhöht
Der Versuch von Ströer, unsere Berechnungen für das organische Wachstum zu
widerlegen, erscheint uns wenig überzeugend. Anscheinend hat Ströer keine
wirklichen Gegenargumente. Lägen wir falsch, würden wir eigentlich
erwarten, dass es eine Überleitungsrechnung für das organische Wachstum
veröffentlicht. Stattdessen versucht das Management, das Problem des
mangelnden organischen Wachstums mit Details zu vertuschen, die für
durchschnittliche und selbst professionelle Anleger zu technisch sein
dürften, um ihnen zu folgen. Wir fordern Ströer auf, Überleitungsrechnungen
für das organische Wachstum in 2014 und 2015 sowohl für den Digital-Bereich
als auch insgesamt vorzulegen.
Ströer behauptet zudem fälschlicherweise, wir hätten rund 12 Millionen Euro
an Wechselkurseffekten im Jahr 2014 nicht berücksichtigt. Tatsächlich haben
wir sogar 15,1 Millionen an Wechselkurseffekten zugestanden und diese
berücksichtigt. Dies ist in auf Seite 7 unseres Berichts in unserer
Überleitungsrechnung klar ersichtlich.
Es ist zutreffend, dass wir die Joint Ventures nicht berücksichtigt haben.
Dies ist allerdings vollkommen irrelevant und die diesbezüglich Aussage von
Ströer irreführend: Die konsolidierten Joint Ventures haben im
Geschäftsjahr 2014 insgesamt 12,5 Millionen Euro Umsatz und im
Geschäftsjahr 2015 14,0 Millionen Euro Umsatz beigetragen. Der
Umsatzanstieg von 1,5 Millionen Euro der konsolidierten Joint Ventures
entspricht damit 0,21% des gesamten ausgewiesenen Umsatzwachstums 2014. Es
ist offensichtlich, dass sich damit die Lücke zwischen dem von Ströer
ausgewiesenen Wachstum und unseren Berechnungen nicht überbrücken lässt.
Wir haben einen Sell-Side-Analystenreport zur Kenntnis genommen, der
irrigerweise angibt, eine Überleitungsrechnung zu den organischen
Wachstumsangaben von Ströer erstellt zu haben. Im Anhang B dieses Dokuments
(einsehbar in der vollständigen englischen Version des Textes unter
www.muddywatersresearch.com/research/) zeigen wir diese Tabelle und
erklären die fundamentalen Fehler dieser Aufstellung. Es ist uns damit
weiterhin niemand bekannt, der nachvollziehen könnte, wie Ströer sein
behauptetes organisches Wachstum berechnet.
In Ergänzung der obenstehenden Themen sind wir weiterhin fest davon
überzeugt, dass die Adjustierungen von Ströer's Berechnungen, die wir auf
den Seiten 7 bis 11 unseres ursprünglichen Berichts vorgenommen haben,
berechtigt und angebracht sind.
2. Ob Ströer organisches Wachstum für Q1 2016 berichtet, das die Prognose
übertrifft, ist irrelevant
Es erscheint uns absurd, weiter die Prognosen von Ströer für das organische
Wachstum zu diskutieren, da die Gesellschaft entweder unfähig oder
jedenfalls nicht daran interessiert ist, das organische Wachstum akkurat zu
berechnen. Vor diesem Hintergrund kann Ströer auch gleich ein organisches
Wachstum von 1.000% für das erste Quartal ausweisen.
3. Udo Müller hat eine irreführende Antwort auf die Frage nach
In-Sich-Geschäften gegeben
Wie der nachfolgende Dialog zeigt, wurde Udo Müller direkt gefragt, ob
Ströer weitere Assets von Media Ventures erworben hat. Seine Antwort
erschien ebenfalls direkt. Es war jedoch, anscheinend typisch für das
Ströer-Management, eine irreführende Antwort. Im Februar 2015 erwarb Ströer
65 Prozent an einem Unternehmen namens Evidero GmbH. Media Ventures
beteiligte sich im März 2014 an Evidero.
Untenstehend ein Auszug aus der Mitschrift:
Marcus Diebel, JP Morgan Chase & Co, Research Division
"Ja. Angesichts der Vorwürfe bezüglich freeXmedia und vielleicht auch um
Vorwürfe in Zukunft zu verhindern: Gibt es ein Szenario, in dem Ströer
künftig weitere Assets von Media Ventures erwirbt? Und gab es in der
Vergangenheit eine andere potenzielle Problematik, indem Ströer Media
Assets von Media Ventures erworben hat?"
Udo Müller, Mitgründer, Chief Executive Officer
"Nein. Dies waren buchstäblich die einzigen Assets, die von Media Ventures
erworben wurden."
Technisch gesehen war Udo Müllers Antwort korrekt, wenn auch unserer
Meinung nach weit davon entfernt, transparent zu sein. Media Ventures hat
seinen Anteil an Evidero im im November 2014 an einen der Mitgründer, Thimo
Wittich, übertragen. Von diesem erwarb Ströer im Februar 2015 ihre
Beteiligung.
Wir würden nun erwarten, dass Udo Müller abstreitet, dass der Preis, den
Media Ventures von Thimo Wittich für die Anteile erhalten hat, davon
beeinflusst wurde, welchen Preis Wittich von Ströer erwartete. Wir würden
ihm nur nicht glauben.
Unter untenstehendem Links (in der englischen Version unter
www.muddywatersresearch.com/research/ auch als Screenshot festgehalten)
finden sich Belege dafür, dass Media Ventures bei Evidero investiert war:
https://www.mediaventures.de/eb/evidero/
http://www.wuv.de/digital/media_ventures_steigt_bei_neven_dumonts_evidero_
ein
4. Die Rechtfertigungen von Ströer zum operativen EBITDA sind nicht
stichhaltig
Das Unternehmen hat die Tatsache, dass ihr operatives EBITDA jedes Jahr von
zunehmenden "segmentfremden" Ausgaben und behaupteten "außergewöhnlichen"
Kosten profitiert, nicht überzeugend und stichhaltig kommentiert.
Das Unternehmen gibt an, die rund 7 Millionen Euro an
Konzessions-Rückzahlungen im operative EBITDA verbucht zu haben, weil
"diese Art von Kompensation aufgrund der Struktur unserer Werbekonzessionen
regelmäßig und planbar auftritt und wir sie daher nicht als
außergewöhnliche Erträge klassifizieren". Wo sind die Beispiele für weitere
signifikante Konzessions-Rückzahlungen? Wir haben in den vergangenen Jahren
keine finden können. Wir sind daher der Ansicht, dass diese Aussage
unaufrichtig ist.
5. Die Antwort von Ströer bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass das
Cash-Flow Statement fehlerhaft aufbereitet ist (und irreführend)
Die Antwort des Unternehmens hat uns die Sprache verschlagen. Das
Unternehmen behauptet, es handele sich bei seinen Verbindlichkeiten um
kurzfristige Verbindlichkeiten und daher sei eine Netto-Darstellung
angemessen. Während das Unternehmen den Rechnungslegungs-Standard für
kurzfristige Verbindlichkeiten korrekt angibt, versäumt es anzugeben, dass
a) der überwiegende Teil seiner Verbindlichkeiten in der Bilanz als
langfristige Verbindlichkeit ausgewiesen wird, hierbei handelt es sich
augenscheinlich um Verbindlichkeiten aus einer revolvierenden
Kreditfazilität, und dass b) revolvierende Kreditfazilitäten, sofern sie
nicht extrem kurzfristiger Natur sind, als langfristige Verbindlichkeiten
einzustufen sind (insofern ist die betreffende Zuordnung des Unternehmens
in der Bilanz zutreffend), und c) sich der Verweis auf den
Drei-Monats-Euribor auf die Zinsen bezieht, die das Unternehmen bezahlt -
und nicht auf die Laufzeit. (Dies ist eine äußerst irreführende Aussage).
Ströer selbst klassifiziert den Großteil seiner Verbindlichkeiten als
langfristige Verbindlichkeiten. Zum Beispiel haben sich die langfristigen
Verbindlichkeiten im Q2 2015 um 37 Millionen Euro erhöht, während sich die
kurzfristigen Verbindlichkeiten nur um 18 Millionen Euro erhöht haben. Die
Barmittel, die Ströer aus der Aufnahme von Fremdkapital zugegangen sind,
belaufen sich laut dem Cash Flow Statement auf 46 Millionen Euro. Wenn wir
nun großzügig annehmen, dass der gesamte Anstieg der kurzfristigen
Verbindlichkeiten von 18 Millionen Euro durch Aufnahme neuer Fremdmittel
erfolgte, heißt das, dass mindestens 28 der 46 Millionen Euro durch die
Aufnahme langfristiger Fremdmittel erfolgte. Die eigenen Quartalsberichte
widersprechen also der Aussage von Ströer, dass die Netto-Ausweisung der
Verbindlichkeiten im Cash Flow Statement des Gesamtgeschäftsjahres
angemessen ist, weil die Verbindlichkeiten kurzfristig sind. Wir bleiben
bei unserer Auffassung, dass die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft von Ströer
hier einen Fehler gemacht hat, weil sie dieses Problem offenbar nicht
erkannt hat.
6. Ströer scheint sich in Bezug auf freeXmedia zu widersprechen und hat uns
damit in der Überzeugung bestärkt, dass es sich um eine unangemessene
Transaktion handelt
Die Antwort des Unternehmens auf der Telefonkonferenz lautete "Die
Akquisition der Ströer Interactive Gruppe (incl. freeXmedia und BusinessAd)
ist vom Unternehmen in jeder Hinsicht 'diligent' durchgeführt worden.
Vorstand und Aufsichtsrat waren sich der Besonderheiten der Transaktion mit
Blick auf die Related-Parties-Stellung der Verkäuferseite in jeder Hinsicht
bewusst und haben dem besonders sensibel Rechnung getragen.
Alle rechtlichen Fragen und Fragen der Bewertung wurden von renommierten
internationalen Rechtsanwaltskanzleien und
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Schritt für Schritt geprüft und deren
Rechtmäßigkeit und Richtigkeit durch Gutachten dokumentiert. Der
Aufsichtsrat war über jeden Schritt des Vorstands informiert und hat sich
durch die Berater detailliert schriftlich und mündlich unterrichten lassen.
Spezielle Bewertungsgutachten hat die Gesellschaft im Zusammenhang mit der
im Rahmen der Transaktion durchgeführten Kapitalerhöhung zum
Handelsregister eingereicht und bei einer außerordentlichen
Hauptversammlung der Gesellschaft im März 2013 öffentlich zugängig gemacht"
Doch obwohl der Prozess vorgeblich sehr 'diligent' war, hat das Unternehmen
keinen auf freeXmedia entfallenden Kaufpreis festgelegt, obgleich Ströer
zugestimmt hat, das Unternehmen zu übernehmen, noch bevor Media Ventures es
in seine übrigen Geschäftsbereiche hätte integrieren können. Wenn es
zutrifft, dass es keine Diskussion über den spezifischen Kaufpreis von
freeXmedia (und der übrigen Unternehmen) gab, dann ist es a) schwer zu
glauben, dass eine echte Bewertung stattgefunden hat und b) bedeutet dies
nicht, dass das Unternehmen nun außerstande wäre, den damals erworbenen
Beteiligungen zumindest jeweils einen groben Wert zuzuweisen, um die
Aktionäre zu beruhigen, dass Udo Müller und Dirk Ströer sich nicht
ungerechtfertigterweise bereichert haben. Selbstverständlich sollte das
Unternehmen auch detailliert offenlegen, wie hoch die Investionen von Media
Ventures in die jeweiligen Unternehmen vor dem Erwerb durch Ströer gewesen
sind.
7. Es scheint, als habe Udo Müller eine unwahre Behauptung aufgestellt
Während der Telefonkonferenz sagte das Management:
"Ich meine, wir haben allein auf Seiten von Ströer 2 Millionen Euro an
Beratungshonoraren für Anwälte und Wirtschaftsprüfer ausgegeben, um 100%
sicher zu gehen, dass alles, was mit der Transaktion im Zusammenhang steht,
100% compliant ist."
Im Jahresabschluss von Ströer werden Transaktionskosten in Höhe von
lediglich 329.000 Euro ausgewiesen. War die Offenlegung damals
unzutreffend, oder ist sie es heute? Oder gibt es einen anderen Grund für
die Abweichung dieser zwei Zahlen?
8. "Project Zero" und die behaupteten wesentlichen Fehldarstellungen zur
Ballroom Gruppe
Ströer hat nie bestritten, dass a) im Jahr 2014 wesentliche
Fehldarstellungen bei türkischen Tochterunternehmen aufgedeckt wurden und
b) es in diesem Zusammenhang den Projektnamen "Project Zero" gegeben hat,
oder dass c) die wesentlich falsch dargestellten Zahlen im 2014er
Geschäftsbericht ausgewiesen wurden. Es wäre interessant zu wissen, ob das
Unternehmen Fragen zu diesen Themenkomplexen schon einmal in der
Öffentlichkeit oder einem öffentlichen Forum beantworten musste.
9. Ströer bestätigt, dass der Public Video Bereich ungewöhnlich profitabel
ist; gleichzeitig bietet das Unternehmen keine Erklärung dafür
Das Unternehmen hat unsere Annahme offenbar bestätigt, dass die
Gesellschaft ihren Investoren erzählt hat, die EBITDA-Marge von Infoscreen
liege bei rund 50%. Das Unternehmen hat zudem offenbar eingeräumt, dass
diese Marge viel höher als in der Branche üblich ist. Ströer hat allerdings
nicht die Tatsache adressiert, dass es den Public Video Bereich im Jahr
2015 im Rahmen der Umklassifizierung zum Digitalgeschäft profitabler
erschienen lies, indem es ohne Angabe von Gründen Kosten in Höhe von 5,5
Millionen Euro aus dem Bereich Public Video in den Bereich "segmentfremde
Ausgaben" transferiert hat. Ebenso hat Ströer keine weitere Erklärung dafür
geliefert, warum das Unternehmen der offenbar beste Public-Video-Betreiber
seit Menschengedenken zu sein scheint.
10. Die Beschwerden von Udo Müller und Dirk Ströer sind unaufrichtig
Uns entgleisten die Gesichtszüge, als Udo Müller in der Telefonkonferenz
sagte, einer der von uns beauftragten Ermittler habe Ströers Einladung
abgelehnt, ihn mit Ströer Mitarbeitern in Kontakt zu bringen. Wir sind
überzeugt, dass dieses Verdrehen von Fakten typisch für das allem Anschein
nach entfremdete Verhältnis des Managements zur Wahrheit ist.
Fakt ist, dass Christian Schmalzl unseren Sachverständigen per Mail
kontaktiert und ihm angeboten hatte, ihm eine Liste mit ehemaligen
Angestellten zur Verfügung zu stellen, mit denen er sprechen könne. Unser
Sachverständiger nahm das Angebot von Schmalzl an. Daraufhin zog Schmalzl
das Angebot zurück, indem er schrieb, dass das deutsche Datenschutzrecht es
dem Unternehmen nicht erlaube, das Angebot umzusetzen.
Schmalzl schrieb daraufhin unserem Ermittler, dass dieser Schmalzl
stattdessen sagen solle, mit welchen Mitarbeitern, die nicht reagiert
hätten, er denn sprechen wolle. (Der vollständigeMailwechsel findet sich in
englischer Sprache im vollständigen englischen Text unter
www.muddywatersresearch.com/research/ im Anhang A.) Aus unserer Sicht war
das ein kaum verdeckter Versuch von Schmalzl, die Aussagen der Interviewten
zu beeinflussen, daher haben wir dieses "Quasi-Angebot" nicht angenommen.
Herr Müller behauptete zu Beginn und zum Ende der Telefonkonferenz auch,
dass wir nie versucht hätten, Ströer zu kontaktieren. Dennoch implizierte
er in der Frage- und-Antwort-Runde, dass ein von uns beauftragter Ermittler
versucht hätte, mit etwa 150 Mitarbeitern zu sprechen. Für alle, die
vielleicht meinen, dass wir hier mit dem Management hätten sprechen sollen:
Wir haben Täuschungsmuster und ethisch fragwürdige Verhaltensweisen
entdeckt, die uns nicht wirklich davon überzeugt haben, dass es dem
Management darum ging, alle Fragen lückenlos aufzuklären. Wir haben uns
daher entschieden, das Management des Unternehmens nicht direkt zu
kontaktieren.
Hier sei erwähnt, dass der Mailverkehr in Anhang A zeigt, dass Ströer, als
sie den von uns beauftragten Ermittler kontaktierten, wahrscheinlich
wussten, dass a) Muddy Waters der Kunde war (unsere Kundenreferenz ist auf
der Website des Dienstleisters zu finden), und b) dass Ströer sich bewusst
war, dass wir mit ihrem Investor Relations Vertreter anonym gesprochen
haben. (Dies ergibt sich unseres Erachtens aus Schmalzls Email: ."wir sind
zumindest indirekt bereits mit ihrem Klienten in Kontakt gewesen.")Daher
scheint das Statement von Udo Müller zu Beginn des Calls "Muddy Waters hat
zu keinem Zeitpunkt versucht, mit Ströer in Kontakt zu treten, geschweige
denn mit Ströer telefoniert oder ein persönliches Gespräch geführt", eine
bewusste Unwahrheit zu sein.
11. Dirk Ströers Verbindung zur Sambara Stiftung / Udo Müllers ausbleibende
Erklärung zu seiner Serie von Aktientransaktionen
Ströer war überraschend zurückhaltend zu möglichen Verbindungen zwischen
Dirk Ströer und der in Liechtenstein ansässigen Sambara Stiftung. Ströer
veröffentlichte lediglich eine Stellungnahme, wonach Dirk Ströer "zu keinem
Zeitpunkt die Sambara Stiftung kontrolliert" habe. Eine in Lichtenstein
ansässige Stiftung gibt keine Stimmrechte aus und daher kann man sie im
rechtlichen Sinne nicht kontrollieren wie eine Beteiligung. Aus diesem
Grund schafft Ströers Antwort unserer Meinung nach an dieser Stelle keine
hinreichende Transparenz. Warum hat Dirk Ströer die Chance nicht genutzt,
um zu erklären, dass weder er noch mit ihm verbundene Personen
wirtschaftlich Berechtigte der Stiftung sind? Ströer wand sich vielmehr um
die Frage herum, während es immer noch so scheint, dass Dirk Ströer im Mai
2013 2,8 Millionen Ströer Aktien zu einem Preis von 0 EUR an die Sambara
Stiftung übertrug und die Sambara Stiftung im November 2015 an genau
demselben Tag alle diese Aktien wieder veräußerte, an dem auch Media
Ventures und Green Towers Holding (befindet sich im Besitz früheren Ströer
Manager Matthias Rumpelhardt) ihre Aktien oder Finanzinstrumente veräußert
haben. Dieser Umstand alleine sollte Ströer und seine Gremien dazu
veranlassen, die Korrektheit der Stimmrechtsmitteilungen, die sie von ihrem
Großaktionär erhalten hat, zu überprüfen.
Im diesem Zusammenhang möchten wir festhalten, dass weder Ströer noch Udo
Müller die seltsame Serie von Transaktionen kommentiert haben, die Aktien
betreffen, die Media Ventures im Rahmen der freeXmedia Transkation erhielt.
Es gab ebenso keine Diskussion darüber, warum Matthias Rumpelhardt, ein
ehemaliger Ströer Manager, Finanzinstrumente mit Bezug auf diese Aktien
erhielt; und warum Udo Müller rund zweieinhalb Jahre wartete, bevor er
Ströer über diese Transaktion informierte.
12. Das bizarre "zwischenzeitliche Ausscheiden" von Dirk Ströer
Ströer hat bekanntgeben, dass das Ausscheiden von Dirk Ströer aus dem
Aufsichtsrat von Anfang an nur für eine Übergangszeit geplant war und
alleine im Zusammenhang mit "Entsenderechten" der Deutsche Telekom AG
erfolgte. Im jüngsten Geschäftsbericht hat die Gesellschaft den Rückzug von
Dirk Ströer aus dem Aufsichtsrat allerdings nicht als "zwischenzeitlich"
bezeichnet. Wir hätten erwartet, dass eine in Deutschland börsennotierte
Gesellschaft unverzüglich bekannt gibt, wenn ein Aufsichtsratsmitglied
zurücktritt und die Öffentlichkeit transparent darüber aufklärt. Mehr noch:
Wenn diese Veränderung im Aufsichtsrat einzig auf die sogenannten
Entsenderechte der Deutsche Telekom zurückgeht, warum wurde nicht auf der
außerordentlichen Hauptversammlung über die Veränderung entschieden oder
warum wurde dort nicht entschieden, den Aufsichtsrat zu erweitern, um
sowohl Dirk Ströer als auch einem Repräsentanten der Telekom einen Sitz im
Aufsichtsrat zu ermöglichen?
Der Umwandlungsbericht gibt lediglich an, dass vereinbart wurde, dass die
Deutsche Telekom für eine Wahlperiode im Aufsichtsrat der Ströer SE & Co.
KGaA vertreten sein solle. Es findet sich dort nichts über eine Vertretung
im Aufsichtsrat der Ströer SE und auch nichts über " Entsenderechte" (Es
sollte hier angemerkt werden, dass weder die Satzung der Ströer SE & Co.
KGaA noch die Satzung der Ströer SE " Entsenderechte" vorsieht. Gute
Corporate Governance sieht in unseren Augen anders aus. Darüber hinaus sind
wir erstaunt darüber, dass die Besetzung des derzeitigen Aufsichtsrats von
der in der außerordentlichen Hauptversammlung gewählten Besetzung abweicht.
Relevante Veröffentlichungen von Ströer, die diese Abweichung erklären,
waren für uns nicht auffindbar.
Darüber hinaus könnte es für Ströer lohnenswert sein, zu untersuchen, ob
das "zwischenzeitliche Ausscheiden" von Dirk Ströer in Zusammenhang mit dem
massiven Verkauf von Ströer-Aktien durch Insider der Gesellschaft im Herbst
2015 und den verspäteten Veröffentlichungen von bis dato unbekannten
Transaktionen durch Insider der Gesellschaft aus dem Jahr 2013 stehen
könnte. Dirk Ströer ist am 2. November 2015 zurückgetreten, ein
Ersatzkandidat wurde am 12. November vom Gericht bestellt und am 20.
November wurden die Transaktionen durch Insider der Gesellschaft getätigt
sowie kurz danach veröffentlicht. Mit seinem Rücktritt einige Tage vor
diesen Transaktionen hat es Dirk Ströer zumindest vermieden, dass diese im
Unternehmensregister - inklusive z.B. des Verkaufspreises - veröffentlicht
und der Bafin mitgeteilt werden. Er hat damit möglichweise auch die
Verpflichtung als Aufsichtsrat umgangen, diese Transaktionen und die
verspäteten Stimmrechtsmitteilungen dem Unternehmen gegenüber detailliert
zu erklären.
13. Ehemaliger Verhaltens- und Aussagenanalytiker der CIA findet mehrere
Indizien für Täuschungen im Ströer Conference Call und schriftlichen
Antworten
Wir haben einen ehemaligen Verhaltens- und Aussagenanalytiker der CIA
beauftragt, die schriftliche Stellungnahme von Ströer und das Transkript
des Conference Calls zu analysieren. Er fand zahlreiche Indizien für
Täuschungen. Untenstehend befinden sich drei Auszüge aus seinem Bericht.
Die vollständige Analyse findet sich im Anhang C dieses Dokuments.
Hinweis: Der Conference Call fand in englischer Sprache statt. Die
untenstehende Übersetzung ist unverbindlich. Der vollständige englische
Text und die Analyse findet sich im Anhang C des vollständigen englischen
Dokuments auf der Website von Muddy Waters.
A. Udo Müller - Ströer SE
"Eine Untersuchung durch Dritte, das können wir sehr gerne machen. Wir
machen das sehr gerne, also wenn es Bedarf für eine Untersuchung durch
Dritte gibt sagen wir heute, dass wir absolut bereit sind, das zu tun, ja.
Wir haben nichts zu verbergen. Und wir sind absolut transparent und bereit,
alle Fragen zu beantworten und anderen Leuten die Möglichkeit zu geben, zu
bestätigen, dass alles was wir sagen 100% richtig ist. Wissen Sie was,
lassen Sie mich noch eine Sache ergänzen: Hier war - ich meine hier ist -,
offensichtlich, hier war auch die Idee dass wir diese Geschichte geschaffen
haben, um die Aktie zu treiben weil wir Aktien verkauft haben und (das)
nach 20 Jahren oder am Ende vergangenen Jahres. Ich meine - und wenn man
annimmt, dass danach die Aktien tatsächlich fallen. Ich meine, wenn man
wirklich - ich meine, offensichtlich hat hier jemand einfach nicht
verstanden, dass es sich hier um ein deutsches Unternehmen im
Familienbesitz handelt. Wenn man 80% seines Vermögens in dem Unternehmen
gebunden hat, muss man der dümmste Investor der Welt sein, wenn man - und
das Unternehmen weil man 20% der Aktien verkauft. Ich meine, das ist
wirklich lächerlich. Ich meine, wenn ich die Aktien antreiben will oder ob
ich etwas sagen will - und Leuten Bullshit erzähle und den [unverständlich]
nehme, dann verkaufe ich alle meine Anteile und nicht 20% auf 80%. Also ist
das - es ist wirklich lächerlich."
Die Erklärungen von Udo Müller "Wir haben nichts zu verbergen" und "wir
sind absolut transparent" sind zwei klassische Statements mit dem Ziel (1),
zu überzeugen und (2) unspezifisch abzustreiten. Um unspezifisches
Abstreiten handelt es sich, wenn eine Person ein Statement abgibt, um damit
Fehlverhalten abstreitet, darin aber auf einem deutlich allgemeineren Level
argumentiert als die tatsächlichen Anschuldigungen zu adressieren. Wenn
jemand zum Beispiel beschuldigt wird, einen Hammer aus einem Geschäft
gestohlen zu haben, und bei der Befragung sagt "Ich habe nichts falsches
getan", wäre es richtig, weiter zu fragen "Aber haben Sie den Hammer
gestohlen?". Es ist bemerkenswert, dass kein einziges Management-Mitglied
an irgendeiner Stelle des Conference Calls eine konkrete Anschuldigung
bestritten hat. Stattdessen werden die Zuhörer wiederholt beschworen, dem
Management-Team, seinen Anwälten und dem Aufsichtsrat zu vertrauen. Es wird
uns erzählt, dass wir "einfach mit ihnen reden" sollen, und "wenn ihr
Informationen braucht, bekommt ihr sie von uns". Diese Aussagen weichen der
offensichtlichen Sorge aus, dass die von ihnen bereitgestellten
Informationen nicht verlässlich sind. Das Kommentar von Udo Müller fängt
diese Situation treffend ein: "Ich meine ich habe nie das Konzept
verstanden, dass jemand etwas über dich herausfinden, und nicht mit dir
darüber reden möchte"
Schlussendlich ist der gesamte zweite Teil der obenstehenden Antwort von
Udo Müller ein Leitmotiv (3). Leitmotive sind keine Abstreitungen, aber
Geschichten, die konzipiert sind, den Zuhörer von der Fehlerhaftigkeit der
Anschuldigungen zu überzeugen und den Eindruck zu vermitteln, dass diese
niemals auf sie zutreffen könnten. Einige Leitmotive appellieren an
Emotionen, andere an Logik, und andere an Sentimentalität. Das Leitmotiv
von Udo Müller sagt im Wesentlichen: "Warum sollte ich versuchen, die Aktie
eines Unternehmens zu manipulieren, in dem 80% meines Vermögens gebunden
sind?" Mir fallen da ein paar Gründe ein.
B. (Man erinnere sich an Evidero, diskutiert in Punkt 3)
Marcus Diebel - JP Morgan Chase
"Haben Sie irgendwelche anderen Assets von Media Ventures in der
Vergangenheit erworben und planen Sie, dies in Zukunft nochmals zu tun?"
Udo Müller - Ströer SE
"Nein. Dies war das im wahrsten Sinne des Wortes das einzige Asset, das von
Media Ventures erworben wurde. Und sicher werden wir das in Zukunft nicht
noch einmal machen. Ich muss nochmal unterstreichen, ich meine, unser
erster Schritt im Digitalbereich war ganz klar unser Sales House und weil
dies schon sehr nah an unseren Sales House Aktivitäten im Out of Home war.
Also das einzig unabhängige Sales House war das von Media Ventures weil all
die anderen Sales Houses mit [unverständlich] verbunden sind, also gab es
hier diese zusätzliche Entscheidung "take it or leave it". Und am Ende
hätte das bedeutet, dass wir nicht in den Digitalbereich einsteigen können.
Also verstehe ich, dass die Leute - Ich meine, das ist nun vier Jahre her,
ich muss das sagen, und wir haben das wahrscheinlich 150 mal diskutiert,
und es ist passiert. Aber ich meine, rückblickend war es die richtige
Entscheidung für alle. Und Sie können sicher sein - wir haben allein 2
Millionen Euro an Gebühren für Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer bei
Ströer ausgegeben um 100% sicherzugehen, dass alles was wir in Zusammenhang
mit dieser Transaktion tun, 100% compliant ist."
Der Anfang der Antwort von Udo Müller ist klar und abschließend, die
Antwort geht aber schnell in eine Rechtfertigung der Transaktion über. Ist
es wahr, dass Ströer nie eine andere Möglichkeit erhalten hätte, in den
Digitalbereich einzusteigen, wenn es nicht diesen Deal mit Media Ventures
gemacht hätte? Das erscheint unwahrscheinlich. Diesen Eindruck zu
erschaffen ist aber vorteilhaft für jemanden, der die Transaktion als eine
"once in a lifetime" Chance rechtfertigen möchte. Die wiederholte Wortwahl
von Udo Müller "ich meine" ist ebenfalls bemerkenswert (1). Diese Wortwahl
wird verwendet, wenn jemand ausdrücken möchte, dass er keine andere Wahl
hatte oder dass jeder andere in dieser Position das Gleiche getan hätte. Es
ist vergleichbar mit der Verwendung des Wortes "Also" am Beginn einer
Antwort. Wenn jemand zum Beispiel fragt "Hast du diese Bank ausgeraubt",
und die Antwort beginnt mit "Also." ist es wirklich nicht mehr wichtig, was
danach kommt. Es gibt für eine die Wahrheit sagende Person einfach keinen
Grund, solche Einschübe/Vorbehalte zu verwenden. Einzeln betrachtet wäre
diese Wortwahl kein signifikanter Indikator, aber sie taucht in einem
kurzen Zeitraum drei Mal auf, und wird dabei zusammen mit den folgenden
Statements verwendet, die das Ziel haben, zu überzeugen (2). Die
Suggestion, dass die Transaktion "die richtige Entscheidung für alle" war,
ist mehr eine Rechtfertigung als eine Tatsache. Die Aussage weicht dabei
dem unterliegenden Sinn der Frage aus, der ist: "War es eine ethisch
vertretbare Transaktion"? Um die Implikationen der Transaktion zu
adressieren, ohne direkt zu antworten, verweist Udo Müller den Fragesteller
Marcus Diebel auf den rechtlichen Prozess. Dies ist eine Ablenkung die uns
von der Rechtmäßigkeit seiner Handlung überzeugen soll. Und wenn die
Transaktion "100% konform" und "richtig . für alle" war, ist es kurios,
dass Udo Müller so deutlich hervorhebt dass "wir das in der Zukunft nicht
noch einmal tun werden"?
C. (Zur schriftlichen Stellungnahme von Ströer)
Die folgenden Überschriften werden in der Replik von Ströer durchgehend
verwendet
1) Diese Behauptung von Muddy Waters Capital ist falsch!
2) Diese Adjustierung von Muddy Waters Capital ist falsch!
3) Die gesamten in diesem Zusammenhang aufgestellten Behauptungen von Muddy
Waters Capital zu Insiderhandel entbehren jeder Grundlage, sind
ehrabschneidend und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen von Muddy
Waters Capital sind falsch!
4) Diese Unterstellung von Muddy Waters Capital ist tendenziös und falsch!
5) Diese Aussage von Muddy Waters Capital ist in ihrem Kern und den damit
beabsichtigten Schlussfolgerungen falsch! Die von Muddy Waters Capital
implizierte Unterstellung, dass unsere Guidance zur Profitabilität dieser
Produktgruppe fragwürdig ist, ist grob falsch!
Diese Sammlung von Aussagen sind attackierende Statements (1) die dazu
dienen sollen, den Anschuldigenden zu attackieren. Es ist bemerkenswert,
dass alle Aussagen ein Ausrufezeichen (!) am Ende enthalten, das
Überzeugung und moralische Entrüstung transportieren soll. Personen, die
täuschen wollen, reagieren oft mit moralischer Entrüstung und
Fassungslosigkeit wenn Sie mit dem Vorwurf eines Fehlverhaltens
konfrontiert werden. Diese Reaktion soll den Beobachter davon überzeugen,
dass sie die vorgeworfenen Handlungen gar nicht begangen haben können. Es
handelt sich hierbei zudem um ein unspezifisches Abstreiten (3); der
häufigste in diesem Zusammenhang verwendete Satz ist "So etwas würde ich
nie tun!". Zusammengenommen sollen diese Statements dein Eindruck
vermitteln, dass das Ströer Management "so etwas niemals tun würde". Sie
werden festgestellt haben, dass die Nummer 3 und die Nummer 5 der Aussagen
anders sind als die übrigen. Nach meiner Einschätzung ist es der Vorwurf
unter der Nummer 3 der Ströer SE die größten Sorgen bereitet.
Über Muddy Waters Capital LLC
Muddy Waters Capital LLC ist (gemeinsam mit Muddy Waters LLC) ein
alternatives Investmentunternehmen und zählt zu den Pionieren eines
umfassend recherchierten, aber frei verfügbaren Investment Researchs. In
einem aufwendigen Prozess analysiert Muddy Waters den Kern der Unternehmen
und durchdringt dabei jene Intransparenz, die oft von scheinbar
respektablen, jedoch willfährigen Kanzleien, Wirtschaftsprüfern und einem
korrupten Management geschaffen wurden. Ziel von Muddy Waters ist es, den
wahren Wert des Unternehmens zu ermitteln. Die Gesellschaft ist stolz
darauf, in der Lage zu sein, die von manchem Management ergriffenen
Verschleierungsmaßnamen und den um ein Unternehmen künstlich erzeugten Hype
zu durchschauen sowie Bilanz- oder sonstigen Betrug ebenso wie fundamentale
Probleme von Unternehmen weltweit aufzudecken. Zum Research Team von Muddy
Waters gehören ehemalige Wirtschaftsprüfer, professionelle Ermittler,
Bewertungsexperten und Unternehmer, von denen viele über Erfahrungen in der
Führung von Unternehmen in den USA und in Schwellenländern verfügen.
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Emittent/Herausgeber: Muddy Waters Capital LLC
Schlagwort(e): Finanzen
28.04.2016 Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de
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