DGAP-News: Deutscher M&A-Markt im ersten Quartal 2016 robust - Chinesische Investitionen mit neuer Qualität und verändertem Branchenfokus
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Deutscher M&A-Markt im ersten Quartal 2016 robust - Chinesische Investitionen mit neuer Qualität und verändertem Branchenfokus
07.04.2016 / 12:37
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Den aktuellen M&A-Insights von Allen & Overy zufolge, zeigte sich der
deutsche M&A-Markt im ersten Quartal 2016 trotz herausfordernder
geopolitischer und makroökonomischer Rahmenbedingungen robust.
Bemerkenswert war der Investitionshunger chinesischer Investoren, die mit
dem Erwerb innovativer Unternehmen dem nachlassenden Wachstum der
heimischen Wirtschaft begegnen sollen. Neben dem Appetit chinesischer
Investoren ist für den robusten Markt insbesondere das fortdauernde
Vertrauen der Marktteilnehmer verantwortlich, das sich in zahlreichen
Transaktionen im mittleren und unteren Marktsegment äußert. Im Kapitalmarkt
trübt sich dieses Vertrauen derzeit jedoch ein.
Besonders aktiv waren chinesische Investoren in Deutschland. Am
Erwerbsverfahren für EEW Energy from Waste beispielsweise waren gleich
mehrere von ihnen beteiligt. Schließlich konnte sich Beijing Enterprises
mit einem Gebot von 1,44 Milliarden Euro im Bieterwettstreit durchsetzen
und sich das Müllverwertungsunternehmen von EQT mit dem bislang größten
Direktinvestment eines chinesischen Unternehmens in Deutschland sichern.
Auch der chinesische Staatskonzern ChemChina war in Deutschland unterwegs
und erwarb für ein Transaktionsvolumen von rund 1 Milliarde Euro den
Maschinenbauer KraussMaffei von Onex. Auch gab der Bau- und
Dienstleistungskonzern Bilfinger sein Wassertechnologiegeschäft für rund
200 Millionen Euro an die chinesische Chengdu Techcent Environment ab.
Das erste Quartal zeigt deutlich, welche Entwicklung chinesische Investoren
in Deutschland genommen haben. "Nachdem sie sich vor wenigen Jahren noch
auf den Erwerb krisengeschüttelter Automobilzulieferer und Unternehmen aus
der Solarbranche konzentrierten, hat sich der Branchenfokus geöffnet und
sich vor allem in Richtung Technologie verschoben. Auch die
Transaktionsvolumina sind signifikant gestiegen, und Transaktionsstrukturen
wurden deutlich komplexer", kommentiert Dr. Michael J. Ulmer,
Corporate/M&A-Partner bei Allen & Overy.
Rege Transaktionsaktivitäten gab es auch ohne chinesische Beteiligung über
alle Marktsegmente hinweg. Wohl für das größte Aufsehen im deutschen
M&A-Markt sorgte im ersten Quartal der angekündigte Zusammenschluss von
Deutsche Börse und London Stock Exchange. Dabei wird die Deutsche Börse mit
rund 15 Milliarden Euro und die London Stock Exchange mit rund 11
Milliarden Euro bewertet. Nur kurz nach dieser Ankündigung gab die Deutsche
Börse den Verkauf ihrer US-Tochter ISE für rund 1,1 Milliarden US-Dollar an
die Nasdaq bekannt. Auch im mittleren Segment zeigte sich der deutsche
M&A-Markt aktiv: So verkaufte etwa BASF den Geschäftsbereich Industrielacke
für 475 Millionen Euro an Akzo Nobel und ZF TRW gab das Geschäftsfeld
Befestigungssysteme und Komponenten für rund 450 Millionen US-Dollar an
Illinois Tool Works ab.
Mit einigen beachtlichen Transaktionen starteten auch Finanzinvestoren
erfolgreich ins M&A-Jahr 2016: KKR erhielt mit einem Gebot in Höhe von rund
1,1 Milliarden Euro den Zuschlag im hoch kompetitiven Bieterverfahren zum
Erwerb der Sparte Verteidigungselektronik von Airbus, während EQT die noch
von Siemens gehaltene Beteiligung am Hörgerätehersteller Sivantos erwerben
konnte.
Weniger stark zeigte sich jedoch der Kapitalmarkt: So gelangen mit dem
Börsengang des Biotechnologie-Unternehmens Brain und dem IPO des
Herstellers von Windanlagen Senvion im ersten Quartal 2016 nur zwei
Börsengänge. Der deutsche Kapitalmarkt folgt damit seinem US-amerikanischen
Vorbild.
"Entscheidend wird nun sein, wie sich der M&A-Markt im zweiten Quartal 2016
entwickelt. Eine weitere Zinserhöhung in den USA könnte das Vertrauen der
Marktteilnehmer stützen und dabei helfen, bis zur Sommerpause den
Grundstein für ein zufriedenstellendes M&A-Jahr 2016 zu legen", so Michael
J. Ulmer.
Der quartalsweise erscheinende Report "M&A-Insights" von Allen & Overy gibt
einen Einblick in die aktuelle weltweite Marktsituation und enthält
Einschätzungen von Partnern der Kanzlei. Er wird untermauert durch
unabhängige, extern in Auftrag gegebene vierteljährliche Erhebungen zu
Anzahl und Wert weltweiter M&A-Transaktionen.
Anmerkungen für den Herausgeber:
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